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Dritte Corona-Welle rollt

Alberto will keine scharfen Maßnahmen / Neue Regeln bei Ansteckungen

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Bei den Tests werden immer häufiger Covid-Ansteckungen festgestellt. (Foto: BuenosAires.gob.ar)

Buenos Aires (AT/mc) - Es ist Hochsommer im Land. Dennoch ist in Argentinien derzeit ein exponentieller Anstieg der Covid-Infektionen zu verzeichnen. Gestern gab es landesweit mehr als 50.500 Ansteckungen. Dies ist der höchste registrierte Wert seit Beginn der Pandemie in Argentinien im März 2020. Gesundheitsministerin Carla Vizzotti sprach von einer dritten Welle.

Zum Vergleich: Am Mittwoch der Vorwoche betrugt die Zahl noch gut 11.000. Experten führen die Zunahme zum einen auf ein Nachlassen der Vorsichtsmaßnahmen und auf die geselligen Treffen in den letzten Wochen des Jahres zurück. Zum anderen machen sie aber auch die stark ansteckende Omikron-Mutante dafür verantwortlich, dass die Corona-Zahlen im Land wieder merklich zunehmen. Alleine in der Stadt Buenos Aires waren es gestern 8.306 Fälle, deutlich mehr als bei den Höchstständen im vergangenen Winter. Weitere Hotspots sind die Provinzen Buenos Aires (15.135 Fälle) und Córdoba (11.997), wie das Datenerfassungssystem der Regierung (SISA) auswies.

Die Zahl der Todesopfer ist vergleichsweise niedrig. Mittwoch waren es landesweit 35 Menschen, die mit oder an Covid starben. Im Winter waren es an manchen Tagen fast 700.

Staatspräsident Alberto Fernández zeigte sich angesichts der neuerlichen Entwicklung besorgt, schloss aber restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wie zu Beginn der Pandemie aus. Stattdessen setzt die Nationalregierung auf eine Ausweitung der Impfkampagne: „Wir alle sind bekümmert. Aber in dem Umfang, wie wir uns impfen, wird es leichter, damit fertig zu werden“, so Fernández am Dienstag bei einem Empfang für Journalisten zum Jahresende in der Casa Rosada.

Die Regierung gab am Mittwoch derweil einige Neuregelungen bekannt. Gesundheitsministerin Vizzotti erläuterte neue Vorgaben bezüglich der Quarantäne für Personen, die positiv getestet wurden, und für diejenigen, die engen Kontakt zu positiv Getesteten hatten. Dabei spielt es eine Rolle, ob eine Person vollständig geimpft ist oder nicht. Vollständig Geimpfte, bei denen eine Ansteckung festgestellt wurde, müssen sich sieben Tage in Quarantäne begehen. Das ist eine Verkürzung der bislang geltenden Regeln. Nicht oder nicht vollständig Geimpfte müssen dies weiterhin zehn Tage lang tun. Vollständig Geimpfte ohne Symptome müssen sich nach engen Kontakten zu Infizierten fünf Tage lang isolieren. Für nicht oder nicht vollständig Geimpfte beträgt die Dauer zehn Tage.

Um der gegenwärtigen dritten Welle zu begegnen, rief sie dazu auf, die Impfkampagne weiter voranzutreiben. Man arbeite derzeit daran, Booster-Impfungen spätestens im fünften Monat nach den ersten zwei Impfungen anbieten zu können.

Gleichzeitig rief Vizzotti dazu, bei den Feiern zum Jahreswechsel Vorsicht walten zu lassen. Sie empfahl kleine Treffen, wenn möglich an der frischen Luft.

Eine weitere Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie ist die digitale Gesundheitskarte, die die Nationalregierung zum Jahreswechsel einführt. Damit soll gewährleistet werden, dass zu bestimmten Veranstaltungen nur noch geimpfte Personen Zutritt erhalten. Der Nachweis erfolgt über die App „Cuidar“ und gibt Auskunft über den Impfstatus. Dies ist vorzuzeigen bei Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen, Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen oder für die Teilnahme an Gruppenreisen.


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