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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Dolores abgeführt

Landgut geräumt / Strafanzeige gegen Grabois

Dolores Etchevehere
Dolores Etchevehere. (Foto: YouTube)

Buenos Aires (AT/mc) - Sie hatte angekündigt, das Landgut „Casa Nueva“ nur tot verlassen zu wollen. Am Ende ließ sich Dolores Etchevehere dann doch von der Polizei abführen, die mit der Räumung des Areals in der Provinz Entre Ríos befasst war. Ebenda hatte die sozial engagierte Frau dem Aktivisten und Anwalt Juan Grabois und dessen „Proyecto Artigas“ Teilflächen des Familienbesitzes in Santa Elena zur Verfügung, damit dort ein Projekt alternativer Landwirtschaft für unterprivilegierte Menschen entstehen könne (wir berichteten).

Dolores‘ Brüder, darunter Ex-Agrarminister Luis Miguel Etchevehere, bestritten ihrer Schwester dieses Recht und erhielten vor wenigen Tagen in zweiter Instanz Recht. Ein Aufgebot von 50 Polizeikräften rückte an, um den Richterspruch durchzusetzen. Während Grabois und der Großteil seiner Anhänger angekündigt hatten, das Gelände gewaltlos zu räumen, verblieb Dolores im Haupthaus der Länderei, wo sie sich schließlich der Polizei fügte. Wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt wurde sie kurzzeitig festgenommen. Kam aber schnell wieder auf freien Fuß. Heute muss sie sich jedoch einer Vernehmung durch den Staatsanwalt stellen, da ihr unrechtmäßige Inbesitznahme des Landguts vorgeworfen wird.

Das Urteil und die Räumung bezeichnete sie gegenüber dem TV-Sender C5N als „gewaltige Schande“. Es sei offenkundig, dass es in der Provinz Entre Ríos einen „Pakt der Mächtigen“ gebe. Luis Miguel Etchevehere war auch Vorsitzender der mächtigen Sociedad Rural, in der zahlreiche Großgrundbesitzer zusammengeschlossen sind. Dolores kündigte an, weiter für das „Proyecto Artigas“ kämpfen zu wollen.

Für Juan Grabois dürften die Ereignisse von Entre Ríos auch noch ein juristisches Nachspiel haben. So erstattete die wirtschaftsliberale Partei Mejorar (Verbessern) am Montag Anzeige gegen den Anführer des Aktionsbündnisses „Frente Patria Grande“. Die Vorwürfe lauten auf Nötigung, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Störung der öffentlichen Ordnung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Staatsanwalt Carlos Rívolo leitet die Ermittlungen. „Es muss Schluss sein mit den Besetzungen“, begründete der Vorsitzende von Mejorar, Yamil Santoro, den Schritt seiner Partei.

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