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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Trauer um Lifschitz

Der einstige Gouverneur der Provinz Santa Fe starb am Sonntag in seiner Heimatstadt Rosario an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Der sozialistische Politiker wurde 65 Jahre alt. Seit dem 19. April hatte er sich im Sanatorium Parque de Rosario befunden. Neun Tage zuvor war er positiv auf das Coronavirus getestet worden. Weggefährten wie Rivalen würdigten Lifschitz als „Mann des Dialogs“, warmherzig und seinen politischen Idealen verpflichtet. Von 2003 bis 2011 fungierte der studierte Ingenieur als Bürgermeister von Rosario. Nach einer anschließenden Legislaturperiode als Provinz-Senator folgte er seinen beiden Parteifreunden Hermes Binner und Antonio Bonfatti als insgesamt dritter sozialistischer Gouverneur der Provinz Santa Fe, deren Verfassung keine direkte Wiederwahl des Verwaltungschefs vorsieht. Zuletzt wirkte Lifschitz als Präsident der Deputiertenkammer der Provinz. Er hinterlässt vier Kinder, die aus einer mittlerweile geschiedenen Ehe stammen.


Impfstoff-Nachschub

Gute Nachrichten für den Kampf gegen die Corona-Pandemie: Bis Ende dieses Monats sollen 3,96 Millionen Dosen des Impfstoffs AstraZeneca nach Argentinien kommen. Dies gab Gesundheitsministerin Carla Vizzotti am Dienstag bekannt. Die Lieferungen ergeben sich aus dem Vertrag, den die argentinische Regierung im November vorigen Jahres mit dem britisch-schwedischen Unternehmen geschlossen hat. Insgesamt sind dort 22,4 Millionen Dosen vereinbart worden. Der Wirkstoff wird dabei von der argentinischen Insud-Gruppe produziert. Die weitere Verarbeitung und Verteilung erfolgt dann von Mexiko aus. Ursprünglich waren die Lieferungen der Gemeinschaftsproduktion früher geplant. Des Weiteren sollen in diesem Monat 861.000 Dosen Impfstoff im Rahmen der weltweiten COVAX-Impfkampagne ins Land kommen. Bislang sind insgesamt fast 12,6 Millionen Dosen importiert worden. Vor allem das russische Vakzin Sputnik V, von dem alleine gestern 500.000 neue Dosen in Ezeiza ankamen; aber auch der chinesische Impfstoff Sinopharm sowie die in Indien produzierte AstraZeneca-Variante Covishield. Wie das Nachrichtenportal Infobae am Dienstag berichtete, seien bereits 76 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahren zumindest einmal geimpft worden. Mittlerweile wurde die Liste derjenigen, die geimpft werden können, auch auf 18- bis 59-jährige Personen ausgedehnt, die bestimmte Vorerkrankungen (Krebs, Tuberkulose), geistig behindert sind oder sonstige Entwicklungsprobleme aufweisen.


Erweiterung der Nahrungsmittelhilfe

Präsident Alberto Fernández hat vor wenigen Tagen eine starke Erweiterung der Lebensmittelkarte AlimentAr angekündigt, die an arme Familien vergeben wird. Mit dieser können sie dann in Supermärkten und anderen Einzelhandelsgeschäften Lebensmittel für einen bestimmten Betrag beziehen. Die Änderungen sind folgende: Während bisher nur Familien mit Kindern unter sechs Jahren die Karte erhielten, werden jetzt auch Familien mit Kindern bis zu 14 Jahren eingeschlossen. Das bedeutet, dass die Zahl der Empfänger der Karte von jetzt 1,9 auf 3,7 Millionen steigt. Der Betrag der Karte bleibt für Mütter mit einem und zwei Kindern unverändert bei 6000 bzw. 9000 Pesos, steigt aber jetzt bis 12.000 Pesos bei Müttern mit drei oder mehr Kindern. Das bedeutet, mit der Erhöhung der Zahl der Bezieher der Karte, dass der Betrag, der für dies bestimmt war und insgesamt 10 Milliarden Pesos ausmachte, ab diesem Monat auf 30 Milliarden Pesos steigt. Der Betrag der Karte AlimentAr, der im Februar schon verdoppelt wurde, soll um weitere 50 Prozent erhöht werden. Insgesamt wird das Programm jetzt 4 Millionen Kinder decken, was für 2021 einen Betrag von 250 Milliarden Pesos darstellt.


Abkommen mit Schlachthöfen

Außerdem wies Alberto Fernández auf ein Abkommen mit der Kammer der Schlachthöfe über Preise für elf Fleischschnitte hin, die unter den bisher in den Metzgereien üblichen liegen. Wie das kontrolliert werden soll, sagte der Staatschef nicht. Dann fügte er noch hinzu, dass ein neuer Korb von 120 Produkten aufgestellt worden sei, bei dem das System der “gepflegten Preise” gilt, also Höchstpreise, die mit den Unternehmen vereinbart worden sind. Dabei sagte er, nichts bereite ihm mehr Sorgen als der Hunger der Argentinier, der jedoch kaum etwas mit denjenigen zu tun hat, die das Fleisch und die 120 Produkte kaufen.


Brückentag gestrichen

Die Nationalregierung hat den für den 24. Mai (Montag) geplanten touristischen Brückentag gestrichen. Dieser sollte ursprünglich das Wochenende 22./23. Mai mit dem Revolutionsfeiertag am darauffolgenden Dienstag (25. Mai) verbinden, um den Tourismus im Lande anzukurbeln. Durch die zweite Welle der Corona-Pandemie hat sich die Situation nun aber verändert, und die Regierung will möglichst vermeiden, dass die Bürger viel unterwegs sind. Wie das Nachrichtenportal Infobae berichtete, wird erwogen, den Brückentag im August nachzuholen. (AT/mc/jea)

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