„Dem Schicksal überlassen“
Gut fünf Monate nach dem Tod von Diego Maradona hat eine Expertenkommission schwere Vorwürfe gegen die Ärzte und Pfleger der Fußballlegende erhoben. „Das Verhalten des medizinischen Teams von Diego Armando Maradona war unzureichend, mangelhaft und rücksichtslos. Der Patient wurde seinem Schicksal überlassen“, zitierte die Zeitung „La Nación“ vor wenigen Tagen aus einem Bericht der Ärztekommission über die letzten Tage des Stars. Zwar lasse sich nicht mit Sicherheit sagen, dass er bei einer besseren medizinischen Betreuung nicht gestorben wäre, aber zumindest hätte er eine bessere Überlebenschance gehabt, hieß es in dem Report weiter. Maradona war am 25. November 2020 im Alter von nur 60 Jahren in einer privaten Wohnanlage im Bezirk Tigre an einem Herzinfarkt gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mindestens sieben Mitglieder des medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung. Unter den Verdächtigen sind Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seine Psychiaterin Agustina Cosachov und mehrere Pflegekräfte. „Die pflegerische Versorgung war von Mängeln und Unregelmäßigkeiten geprägt“, hieß es nun im Bericht der Experten. „Maradona wurde durch das ärztliche, pflegerische und therapeutische Personal nicht korrekt kontrolliert und unterstützt, weder in der Zeit noch in der Form, wie es den Regeln der guten Praxis entspricht. Es gibt keinen Hinweis auf eine psychologische Betreuung zu Hause.“
Neuer Verkehrsminister
Alexis Guerrera ist neuer Verkehrsminister Argentiniens. Der 50-Jährige legte am Montag gegenüber Präsident Alberto Fernández seinen Amtseid ab. Er folgt auf Mario Meoni, der vor wenigen Tagen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt war (wir berichteten). Guerrera gilt - wie sein Amtsvorgänger - als Gefolgsmann des einstigen Präsidentschaftskandidaten und heutigen Parlamentspräsidenten Sergio Massa. Einige Erfahrungen im Verkehrsbereich sammelte Guerrera zuletzt als Präsident des Staatsunternehmens für die Infrastruktur der argentinischen Züge (Trenes Argentinos Infrastructura). Dieses Amt hatte er im Dezember vorigen Jahres angetreten. Zuvor war er 16 Jahre als Bürgermeister des Bezirks General Pinto (Provinz Buenos Aires) tätig. Bei der Vereidigungszeremonie im Bicentenario-Museum bezeichnete es Fernández als „Freude“, Guerrera im Kabinett zu haben. Gleichwohl warteten zwei große Herausforderungen auf den neuen Mann: Zum einen die Aufgaben des Ressorts und zum anderen, Mario Meoni zu ersetzen. (AT/mc)
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