Zwölf Jahre für Báez
Lázaro Báez ist wegen Geldwäsche zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Bauunternehmer Lázaro Báez muss für zwölf Jahre ins Gefängnis, wie ein Gericht am Mittwoch entschied. Er soll zwischen 2003 und 2015 rund 55 Millionen US-Dollar über ein weit verzweigtes Firmennetzwerk in der Schweiz und Panama gewaschen haben. Báez gilt als enger Vertrauter der Familie Kirchner. Vizepräsidentin Cristina Kirchner und ihr verstorbener Ehemann und Amtsvorgänger Néstor Kirchner sollen dem Bauunternehmer ohne Ausschreibung eine ganze Reihe von öffentlichen Aufträgen beschafft und damit den Staat um hohe Beträge gebracht haben, heißt es. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erhielt Báez‘ Firma rund 80 Prozent aller öffentlicher Straßenbauaufträge in Kirchners Heimatregion Santa Cruz im Wert von umgerechnet rund 1,8 Milliarden Euro. Wegen des Falls läuft derzeit auch ein Verfahren gegen Vizepräsidentin Kirchner. Sie und ihre Anhänger halten den Prozess für politisch motiviert. Das Urteil gegen Báez könnte nun auch Auswirkungen auf das weitere Verfahren gegen Kirchner haben.
Femizid in Neuquén
Ein Schreckensszenario spielte sich am Dienstagabend in Villa La Angostura, einer touristischen Kleinstadt in der Provinz von Neuquén, ab. Die 21-jährige Guadalupe Curual wurde auf offener Straße von ihrem Exfreund Bautista Quintriqueo erstochen. Die Mutter einer einjährigen Tochter kam von einer Reise zurück, als sie vor ihrem Zuhause auf Quintriqueo traf und fluchtartig in Richtung Stadtzentrum rann. Mehrere Zeugen*innen hatten vergeblich versucht, den Angreifer während der Verfolgung aufzuhalten. Auch eine Begleitung wurde durch den Messerangriff erheblich verletzt. Quintriqueo wurde noch am Tatort festgenommen. Guadalupe Curual, die in einer örtlichen Bäckerei arbeitete, hatte ihren Expartner im vergangenen Jahr mindestens dreimal angezeigt, ein Näherungsverbot sollte sie schützen. Bewohner*innen der 11.000-Einwohnerstadt, unter ihnen Freund*innen und Bekannte des Opfers, gingen noch in derselben Nacht auf die Straße um auf den Femizid aufmerksam zu machen.
Impfstoff aus China
Impfstoff wird in Argentinien dringend gebraucht. Am Dienstag startete eine Maschine von „Aerolíneas Argentinas“ von Ezeiza aus in Richtung China, um aus Peking 904.000 Dosen des Impfstoffs Sinopharm abzuholen. Zwischenstopp der langen Reise war in Madrid. Gestern Abend wurde der Flieger mit der kostbaren Ladung zurück in Argentinien erwartet. Sinopharm wird in zwei Dosen verimpft, damit der volle Impfschutz erreicht ist. Sie sollten in einem Abstand von 21 Tagen verabreicht werden. Die Effizienz des chinesischen Vakzins wird mit rund 80 Prozent angegeben. Die Erprobungsphase III des Impfstoffs fand unter anderen mit Probanden in Argentinien statt. Derweil kamen gute Nachrichten aus Russland. Der Verkaufspreis für den russischen Impfstoff Sputnik V soll um die Hälfte auf 866 Rubel (umgerechnet 9,60 Euro) gesenkt werden. Das erklärte der russische Handelsminister Denis Manturow gestern. In Argentinien wird das russische Vakzin seit Ende Dezember eingesetzt (wir berichteten). (AT/cld/mc/dpa)
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