Austausch mit dem Botschafter
Zu einem Gedankenaustausch zu bilateralen Themen empfing der argentinische Wirtschaftsminister Martín Guzmán vor wenigen Tagen den deutschen Botschafter Ulrich Sante sowie den Gesandten Ralf Horlemann im Finanzministerium. „Es war ein produktives Treffen“, würdigte Guzmán das Gespräch. Deutschland sei ein Land, mit dem Argentinien seine „strategischen Verbindungen“ vertiefen möchte. Gleiches gelte für die Zusammenarbeit auf den Feldern der industriellen Entwicklung und der Energiewende hinzu einer nachhaltigen Wirtschaft, erläuterte die argentinische Regierung in einer Pressemitteilung. Sante schrieb auf Twitter über die Unterredung: „Ich habe mich mit Martín Guzmán getroffen, um mir ein Bild über die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Landes zu machen.“ Der Botschafter informierte seinen Gesprächspartner seinerseits darüber, dass Deutschland Argentinien unterstützen möchte, damit dessen digitale Wirtschaft und der Sektor der erneuerbaren Energien wachsen. Auf diese Weise könne die Basis für Einkommen und die technologische Attraktivität Argentiniens vergrößert werden, so Sante.
Gedenken an Plüschow
Erinnerung an Gunther Plüschow: Bei seinem Besuch auf Feuerland gedachte der deutsche Botschafter Ulrich Sante am Montag des aus München stammenden Flugpioniers, der am 28. Januar 1931 am Lago Argentino ums Leben kam. Plüschow, der im Ersten Weltkrieg als „Flieger von Tsingtau“ bekannt wurde, überflog in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Erster die Darwin-Kordillere, Kap Hoorn und die Torres del Paine (Chile). Gemeinsam mit dem Ingenieur Ernst Dreblow transportierte er 1928 die erste Luftpost vom chilenischen Punta Arenas nach Ushuaia. „Mit Plüschow ehren wir nicht nur einen wagemutigen Flieger, sondern auch einen Entdecker mit unstillbarer Neugierde und einer Bereitschaft, Risiken einzugehen. Jemanden mit Vertrauen in die Technologie und in sich selbst. Wir haben ein wenig von diesem unternehmenslustigen Geist verloren“, würdigte Sante den einstigen Marineoffizier, dem zu Ehren vor gut einem Jahr in Ushuaia ein Denkmal errichtet worden ist.
Feiertage trotz Karnevalsabsage
Karneval kann in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht öffentlich gefeiert werden. Dies führte zum Beispiel in der deutschen Karnevalshochburg Köln dazu, dass die dortige Stadtverwaltung für ihre Mitarbeiter die Tage zu regulären Arbeitstagen erklärte. In Argentinien ist es anders. Zwar finden auch hier die Feste in ihrer traditionellen Form nicht statt - der Karneval in Gualeguaychú wurde genauso abgesagt wie die vielen Straßenfeste in den Stadtvierteln von Buenos Aires. Doch die Feiertage am nächsten Montag und Dienstag (15. und 16. Februar) bleiben bestehen. Das Land blickt so seinem ersten viertägigen Wochenende in diesem Jahr entgegen. Ganz untätig sind die Karnevalstanzgruppen (Murgas) indes nicht. Sie filmen ihre Darbietungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Fans können sich die Darbietungen dann via Live Stream anschauen.
Schulbeginn
Nach elfmonatiger Pandemie-bedingter Zwangspause beginnt am Mittwoch in den öffentlichen Schulen der Hauptstadt wieder der Präsenzunterricht. Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta meinte, virtueller Unterricht könne das Lernen in der Schule auf die Dauer nicht ersetzen und erhöhe die Quote derjenigen Schülerinnen und Schüler, die dem Unterricht nicht mehr folgen können. Die städtische Bildungsministerin Soledad Acuña betonte, dass es auch bei einzelnen Corona-Fällen keine Schulschließungen geben werde. Die Regierung hat ein Hygienekonzept ausgearbeitet. Den Auftakt machen am Mittwoch die ersten drei Klassenstufen der Grund- und die ersten beiden Klassenstufen der Sekundarschulen. In der Folgezeit sollen sukzessive die weiteren Jahrgänge folgen. Für die Kleinkinder bis zu fünf Jahren sollen die Kindergärten ab Mittwoch wieder öffnen.
Hunderte Polizisten entlassen
Nach Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen sind in der Provinz Buenos Aires mehr als 400 Polizisten gefeuert worden. „Sie haben ihre Aufgabe nicht erfüllt, sie haben sich nicht an das Gesetz gehalten“, sagte der Provinz-Sicherheitsminister Sergio Berni am Dienstag im Radiosender Mitre. Die Beamten seien entlassen worden, weil sie sich im September vergangenen Jahres an Protesten vor der Präsidentenresidenz Quinta de Olivos beteiligt hatten. Die Polizisten kündigten neue Demonstrationen an. Die Beamten fordern mehr Gehalt und das Recht, eine Gewerkschaft zu gründen. Sie verdienen mit einem Grundgehalt von rund 51.000 Pesos deutlich weniger als ihre Kollegen in der Hauptstadt. In der Provinz Buenos Aires mit rund 17 Millionen Einwohnern gibt es derzeit 90.000 Polizisten. Das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 2007. (AT/mc/dpa)
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