Abtreibungsrecht tritt in Kraft
Es war nur eine kurze Unterschrift des Präsidenten. Doch für viele Aktivist*innen vollendete sich ein jahrelanger politischer Kampf. Alberto Fernández besiegelte vor wenigen Tagen mit seinem Namenszug, dass freiwillige Abtreibungen bis zur 14. Woche in Argentinien nicht länger unter Strafe stehen. Er unterzeichnete das entsprechende Dekret, um die offizielle Veröffentlichung im Gesetzblatt zu veranlassen. Die Neuregelung tritt mit diesem Wochenende in Kraft. Vorausgegangen waren entsprechende Abstimmungen in Senat und Deputiertenkammer Ende vorigen Jahres, bei denen sich anders als 2018 die Befürworter der Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen durchsetzten. „Heute haben wir eine bessere, sozial gerechtere Gesellschaft. Heute beginnen wir, eine neue Geschichte zu schreiben, die mehr Bürgerrechte zum Ziel hat“, würdigte der Staatschef den historischen Moment. Er selbst hatte die Gesetzesinitiative in den Kongress eingebracht.
Unterricht ab 17. Februar
In der Hauptstadt soll der Unterricht an den Schulen am 17. Februar (Mittwoch) wieder beginnen. Dies bestätigte der Regierende Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta gestern. Es solle so viel Präsenzunterricht wie möglich geben, so der städtische Verwaltungschef. Und weiter: „2021 darf nicht so sein wie 2020. Die Kinder, die Lehrer und die Familienangehörigen müssen Planungssicherheit haben. Deswegen haben wir dieses Datum gesetzt.“ Im Vorjahr gab es aufgrund der Sommerferien und der kurz danach verkündeten Ausgangssperre praktisch gar keinen Unterricht im Präsenzmodus. Den Auftakt sollen die ersten drei Jahrgangsstufen der Grundschule sowie die ersten beiden Jahrgänge der Sekundarstufe machen. Danach sollen sukzessive die weiteren Klassen folgen, wie der Sender A24 gestern berichtete. Die Lehrer sollen alle fünf Tage auf Covid-19 getestet werden.
Larreta büßt ein
Der Höhenflug von Horacio Rodríguez Larreta in den Umfragen scheint indes vorerst gestoppt. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CB Consultora Opinión Pública rangiert der Regierende Bürgermeister von Buenos Aires in der Beliebtheitsskala der 24 Verwaltungschef der argentinischen Gliedstaaten nur noch auf Platz drei. Der 55-Jährige, der vor wenigen Tagen eine Coronavirus-Infektion überstanden hat, genießt zwar bei 65,5 Prozent der Befragten noch ein positives Ansehen. Doch die Gouverneure von San Juan und Corrientes, Sergio Uñac (66,9%) und Gustavo Valdés (66,4%), zogen nun am bisherigen Spitzenreiter Rodríguez Larreta vorbei. Axel Kicillof musste gegenüber dem Dezember mit minus 5,7 Prozentpunkten die meisten Einbußen hinnehmen. Mit einem Wert von 51,2 Prozent belegt der Gouverneur der bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires nur noch Platz 17. Ganz unten am Ende Rangliste liegen Mariano Arcioni (Chubut, 43,1%) und Alicia Kirchner (Santa Cruz, 42,8%).
Cabrera in Rio verhaftet
Der argentinische Profi-Golfer Ángel Cabrera ist in Rio de Janeiro wegen des Vorwurfs der häuslichen Gewalt verhaftet worden. Der 51-Jährige sei vor wenigen Tagen im eleganten Stadtteil Leblon im Süden der Millionenmetropole gefasst worden, teilte die Bundespolizei mit. In Argentinien liegt ein Haftbefehl gegen Cabrera vor, die Behörden ließen über Interpol weltweit nach ihm fahnden. Zuletzt hatte sich der Profi-Golfer offenbar längere Zeit in den USA aufgehalten, allerdings lief sein Visum nun aus. Mehrere Ex-Partnerinnen des Masters-Sieger von 2009 werfen ihm vor, sie geschlagen und bedroht zu haben.
Erdbeben in San Juan
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat den Nordwesten Argentiniens erschüttert. Das Epizentrum des Bebens von Dienstagmorgen lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS etwa 27 Kilometer südwestlich der Stadt Pocito in der Provinz San Juan im Grenzgebiet zu Chile. Ersten Angaben zufolge wurden bei dem Beben mindestens drei Menschen verletzt. Zwei Kinder seien leicht verletzt worden, ein Erwachsener sei schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte Provinzgouverneur Sergio Uñac. Zudem seien in mehreren Ortschaften Häuser beschädigt worden. Mehrere Familien wurden demnach in Sicherheit gebracht. Am Dienstag flog Präsident Alberto Fernández nach San Juan, um sich vor Ort ein Bild von den Schäden zu machen. Gemeinsam mit Uñac besuchte er die Siedlung Pellegrini im Bezirk Rivadavia, wo 40 Prozent der Häuser durch das Erdbeben zerstört wurden. Der Staatschef versprach Hilfe und kündigte ein Wohnungsbauprogramm für die Provinz an, bei dem mit Unterstützung des Nationalstaats insgesamt 1800 neue Wohnungen entstehen sollen. Im Nordwesten Argentiniens und im benachbarten Chile kommt es immer wieder zu heftigen Erdbeben. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine hohe seismische Aktivität bekannt ist. (AT/mc/dpa)
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