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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Actualizado: 17 ene 2021

Bauernprotest

Nach einem zweitägigen Streik der Bauern hat die Nationalregierung die erst kürzlich verhängten Exportbeschränkungen für Mais wieder aufgehoben. Bei einem Gespräch mit den Agrarverbänden sei eine Einigung erzielt worden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mit. Aus Protest gegen die Beschränkungen für den Ausfuhr von Mais hatten die Bauern seit Montag überhaupt kein Getreide mehr verkauft. Zunächst hatte die Regierung den Export von Mais bis Anfang März komplett untersagt. Damit wollte sie die Versorgung des Binnenmarktes sicherstellen. Später lenkte die Regierung ein und genehmigte die Ausfuhr von bis zu 30.000 Tonnen Mais pro Tag. Nach der Einigung vom Dienstag ist der Export nun grundsätzlich wieder freigegeben. Allerdings sollen die Erntemenge, Reserven und Exporte ständig überprüft und in Einklang gebracht werden. Nach Angaben der Landwirte sind rund 10 Millionen Tonnen Mais in den Silos, und der heimische Markt benötige lediglich 1,5 Millionen Tonnen.


Pferdeserum gegen Corona

Neue Hoffnung im Kampf gegen die Corona-Pandemie? Das argentinische Unternehmen „Inmunova“ hat ein Pferdeserum entwickelt, das in der Behandlung von Covid-19-Patienten helfen könnte. Die Behandlung mit diesem Immunserum aus polyklonalen Antikörpern der Pferde reduziere die Corona-Sterblichkeitsrate um 45 Prozent, hieß es in einer Pressemitteilung des Präsidialamtes. Bei der Entwicklung arbeiteten private und öffentliche Einrichtungen zusammen. Präsident Alberto Fernández besuchte am Montag das Labor der genannten Firma, das sich auf dem Campus der Universität San Martín befindet. Der Staatschef lobte die Arbeit der daran beteiligten Teams und brachte seinen „Stolz auf die Leistung der argentinischen Wissenschaft“ zum Ausdruck. Die bisherigen Forschungen mit dem Serum hätten die „Wirksamkeit und Sicherheit“ des Serum im Einsatz gegen Covid-19 gezeigt.


Nächtliche Einschränkungen

Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen hat die Nationalregierung die Provinzen ermächtigt, nächtliche Ausgangssperren zu verhängen. Die Gliedstaaten können entscheiden, in welcher Weise sie dies anwenden. Die Stadt Buenos Aires hat für sich entschieden, auf eine allgemeine Ausgangssperre zu verzichten, wie Vize-Bürgermeister Diego Santilli mitteilte. Stattdessen wurde festgelegt, dass Restaurants, Bars, Theater und sonstige kommerzielle Geschäfte in der Zeit von 1 bis 6 Uhr geschlossen sein müssen. Zudem wurde die Höchstzahl für gesellige Treffen von 20 auf zehn gesenkt. Strenger geht es in der Provinz Buenos Aires zu, wo die Provinzregierung in insgesamt 118 Bezirken eine nächtliche Ausgangssperre verhängt hat.


Beschränkte Einreisen

Einreisen nach Argentinien dürfen derzeit lediglich argentinische Staatsbürger, Residenten und Ausländer mit Sondergenehmigung der Einwanderungsbehörde. Ezeiza und San Fernando sind die einzigen Flughäfen, wo eine Einreise möglich sind. Wie die Regierung mitteilt, müssen Einreisende einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Anschließend müssen sie sich in eine siebentägige häusliche Quarantäne begeben. Nötigenfalls besteht die Möglichkeit, einen Test in Ezeiza zu machen. Auf dem Landweg darf man nur einreisen, wenn die Betreffenden vor dem 25. Dezember das Land ausgereist waren. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 31. Januar.


Unterstützung für Boudou

Der Fall des einstigen Vizepräsidenten und Wirtschaftsministers Amado Boudou ist weiter umkämpft. Vor zwei Wochen entschied Strafrichter Daniel Obligado, den Hausarrest, der dem Politiker zugestanden worden war, aufzuheben. Stattdessen soll der 58-Jährige wieder zurück ins Gefängnis, um dort den Rest seiner Haftstrafe von insgesamt fünf Jahren und zehn Monaten wegen Amtsmissbrauchs abzusitzen. Nun erhielt Boudou, der gegen die Anordnung rechtliche Schritte eingelegt hat, prominenten Beistand: Mit Luiz Inácio „Lula“ Da Silva und Dilma Rousseff (beide Brasilien), Evo Morales (Bolivien), Rafael Correa (Ecuador), Fernando Lugo (Paraguay), Ernesto Samper (Kolumbien) und Manuel Zelaya (Honduras) unterzeichneten gleich sieben ehemalige lateinamerikanische Staatschefs eine Petition, die die Freiheit des argentinischen Politikers fordert. „Die politische Verfolgung gegen Parteigänger und Funktionäre der Kirchner-Ära besteht in Argentinien trotz des Triumphs des Volkes in den jüngsten Wahlen fort“, heißt es in dem Text. Man habe es mit einem „Krieg“ zu tun, der mit juristischen und medialen Mitteln geführt werde. Boudou wurde 2018 verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er beim Verkauf der Gelddruckerei „Ciccone“ seine Stellung als Wirtschaftsminister missbraucht und sich bereichert habe. (AT/mc/dpa)

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