Impfstoff aus China
Mit Russland besteht bereits ein Importabkommen für Impfstoff zum Schutz vor dem Coronavirus (wir berichteten). Derzeit verhandelt die Nationalregierung auch mit China, um das Vakzin des chinesischen Staatsunternehmens Sinopharm zu bestellen. Wie die Zeitung „Página/12“ berichtet, stünden die Verhandlungen zur Einfuhr von 1 Millionen Dosen kurz vor dem Abschluss. Wenn alles glatt läuft, sollen diese noch bis zum Ende dieses Monats in Argentinien ankommen. Wie das Blatt informiert, habe sich Präsident Alberto Fernández persönlich in die Verhandlungen eingeschaltet, indem er seinem chinesischen Amtskollegen einen Brief schrieb, damit die Lieferung so schnell wie möglich realisiert werde. Die Verhandlungen mit dem US-Unternehmen Pfizer zur Bestellung des mit der deutschen Firma Biontech entwickelten Impfstoffs indes sind bislang noch zu keiner Einigung gekommen.
Ermittlungen gegen Donda
Hat Victoria Donda ihr Amt als Leiterin der Anti-Diskriminierungsbehörde INADI für eigene Zwecke missbraucht? Vor wenigen Tagen hat Bundesstaatsanwalt Eduardo Taiano Ermittlungen gegen die 44-jährige Politikerin aufgenommen. Dies berichtet die Zeitung „Clarín“. Konkret geht es um die Vorwürfe von Dondas einstiger Haushaltshilfe Arminda Banda Oxa. Deren Anwalt Fernando Zarabozo behauptet, Donda habe Banda Oxa zu Beginn der Corona-Ausgangssperre überreden wollen, selbst zu kündigen. Dadurch habe die Politikerin die fällige Entschädigung für die seit 2007 bei ihr beschäftigte Frau sparen wollen. Im Gegenzug habe Donda der 63-Jährigen einen Sozialplan oder einen Posten bei INADI angeboten. Die Staatsanwaltschaft sieht darin Amtsmissbrauch und Veruntreuung öffentlicher Gelder. Donda hingegen sieht sich als Opfer einer politischen Kampagne. Sie bestreitet nicht, Banda Oxa einen Posten angeboten zu haben. Donda sagte, sie habe helfen wollen und sich nicht illegal verhalten. Gleichwohl habe sie Präsident Alberto Fernández ihren Rücktritt angeboten, was dieser aber abgelehnt habe.
Unzufrieden mit der Regierung
Eine Mehrheit der Argentinier ist nicht zufrieden mit den Maßnahmen, die die Nationalregierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie ergriffen hat. Nach einer Umfrage der Universität San Andrés bewerten 52 Prozent der befragten Bürger das Handeln der Staatsführung von Präsident Alberto Fernández in diesem Punkt als negativ. Prozent hingegen sind mit der Gesundheitspolitik mehr oder weniger einverstanden. Zu Beginn der Pandemie in Argentinien genoss die Regierung noch sehr hohe Zustimmungswerte für die scharfen Einschnitte, die eine allgemeine Ausgangssperre vorsahen. Dennoch stiegen die Ansteckungs- und Todeszahlen in den folgenden Monaten stark an. Gegenwärtig besteht die Furcht vor einer zweiten Welle. Vor diesem Hintergrund sind 60 Prozent der an der Umfrage Beteiligten bereit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Larreta positiv getestet
Er gehört als Regierender Bürgermeister von Buenos Aires zu den exponiertesten Politikern im Kampf gegen die Corona-Pandemie: Nun ist Horacio Rodríguez Larreta selbst mit einer Corona-Ansteckung konfrontiert. Am Mittwoch gab der 55-jährige Verwaltungschef der Hauptstadt bekannt, positiv getestet worden zu sein. Rodríguez Larreta hatte den Jahreswechsel im Küstenort Cariló verbracht. Nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires klagte er über Kopfschmerzen und entschied sich, einen Test zu machen. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses begab sich Rodríguez Larreta in häusliche Quarantäne.
Wohnungsbauprogramm
Mit einem ehrgeizigen Programm will Präsident Alberto Fernández die Wohnungsnot im Land bekämpfen. Unter dem Motto „ Casa Propia - Construir Futuro“(Eigene Wohnung - Zukunft bauen) sollen landesweit 246.000 Wohnungen entstehen. Aktuell geht es um den Bau von 3000 Wohnungen in den Städten Avellaneda, Quilmes, Berazategui und Florencio Varela im Großraum Buenos Aires. „Ich möchte ein Argentinien, in dem der Staat garantiert, dass alle Menschen Entwicklungschancen haben“, sagte Fernández bei der entsprechenden Ankündigung vor wenigen Tagen. Die Maßnahmen sollten nachhaltig sein, und das Wohl der Menschen dürfe nicht davon abhängen, welche Regierung gerade an der Macht sei. Es müsse ein „Minimum an Chancengleichheit“ bestehen, sagte der Staatschef. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Siedlung Azul (Provinz Buenos Aires). Das zwischen Quilmes und Avellaneda gelegene Armenviertel war besonders von der Corona-Pandemie betroffen und musste zeitweise abgeriegelt werden. Die Situation habe auch große soziale Ungleichheiten offenbar gemacht, sagte Fernández. Für ihn sei dies Inspiration gewesen, ein Programm auf den Weg zu bringen, das die schlimmsten Auswüchse dieser Ungerechtigkeit lindert. (AT/mc)
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