Grußwort des Botschafters
Der deutsche Botschafter Ulrich Sante hat Argentinien zu einer „Allianz für den Fortschritt“ eingeladen. Diesen Vorschlag unterbreitete der Diplomat in einer Videobotschaft zum Jahresende auf den Social-Media-Kanälen der deutschen Auslandsvertretung. Sante, der seit September in Argentiniern amtiert, nannte die Duale Ausbildung, Grüne Energie und eine umfassende Digitalisierung der industriellen Produktion (Industrie 4.0) als Projekte der Zusammenarbeit und „ideale Voraussetzungen“, um gemeinsam in die Zukunft zu schreiten. Argentinien könnte so zu einem „Ort der Industrien von morgen“ werden, ohne seine traditionellen Wirtschaftszweige zu vernachlässigen. Der Botschafter verwies zudem auf das Grußwort von Angela Merkel vor wenigen Wochen bei der argentinischen Industrie-Konferenz. Bei der Gelegenheit hatte die Bundeskanzlerin deutlich gemacht, dass Deutschland Argentinien beistehen und sich mit ihm gemeinsam auf den Weg in die Zukunft machen wolle. Dies sei auch als Signal den deutschen Mittelstand zu werten, in Argentinien zu investieren, so Sante. Voraussetzung, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern, sei die Bereitschaft, offen für technische Veränderungen zu sein. „Man muss sich täglich neu erfinden“, formulierte der Botschafter.
Umstrittener Freispruch
Freispruch in der Causa AMIA: Das 3. Bundesgericht für mündliche Verhandlungen sprach den Automechaniker Carlos Telleldín frei. Die Richter Andrés Basso, Javier Ríos und Fernando Canero sahen nun aber offenbar keine hinreichende Beweise, dass der heute 59-Jährige an der Herstellung der Bombe beteiligt war, die vor über 26 Jahren das jüdische Gemeindezentrum Amia in der Innenstadt von Buenos Aires in die Luft sprengte und 85 Menschen in den Tod riss. Die Staatsanwalt beschuldigte Telleldín, den Lieferwagen mit Explosivstoffen zur Verfügung gestellt zu haben. Sie forderten lebenslänglichen Freiheitsentzug für Telleldín, der bereits von 1994 und 2004 im Gefängnis saß und während dieser Zeit Jura studierte. Die Richter kündigten eine ausführliche Begründung des Urteils für den 26. März an. Die jüdischen Organisationen DAIA und AMIA, die als Nebenklägerinnen aufgetreten waren, erklärten, in Berufung gegen den Urteilsspruch gehen zu wollen.
Maradona-Autopsie
Diego Maradona hat in den letzten Tagen vor seinem Tod weder Alkohol noch illegale Drogen zu sich genommen. Bei der Autopsie der Leiche wurden indes Antidepressiva festgestellt, die der Jahrhundertfußballer zuletzt genommen hatte. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die zuständige Staatsanwaltschaft vor Kurzem veröffentlichte. Wie die Zeitung „La Nación“ berichtete, ergab die Autopsie auch, dass der einstige Weltstar an einer Leberzirrhose litt, deren häufigste Ursachen eine Leberentzündung (Hepatitis) oder chronischer Alkoholmissbrauch sein können. Außerdem habe Maradona schwere Herz-, Nieren-, Lungen- und Arterien-Erkrankungen gehabt. Der Fußball-Weltmeister von 1986 war am 25. November an einem Herzinfarkt gestorben.
Corona-Impfung gestartet
Argentinien hat mit dem russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ mit der Impfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus begonnen. „Der nationale Coronavirus-Impfplan wurde landesweit zeitgleich gestartet“, berichtete die Nachrichtenagentur „Telam“ am Dienstag. Der Zeitung „El Clarín“ zufolge wurden fast 300.000 Impfdosen in allen Provinzen des Landes verteilt. Die erste Charge ist für das Gesundheitspersonal bestimmt. Neben einer Krankenschwester gehörten allerdings auch der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kicillof, sowie dessen Vize-Gesundheitsminister Nicolás Kreplak zu den ersten Personen, die eine Corona-Impfung erhielten. „Heute ist der Anfang vom Ende der Pandemie in Argentinien“, schrieb Kicillof auf Twitter. Der Beginn der landesweiten Impfkampagne ist mit großer Erwartung, aber auch mit Misstrauen verbunden. Als weltweit erstes Land hatte Russland Mitte August „Sputnik V“ zur breiten Anwendung zugelassen - noch vor Beginn einer wichtigen und abschließenden Testphase III. Gestern ließ die argentinische Zulassungsstelle für Medikamente, ANMAT, auch den Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford zu. (AT/mc)
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