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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Wieder mehr Fälle

In Argentinien gab es seit der zweiten Oktoberhälfte einen kontinuierlichen Rückgang der Ansteckungen mit dem Coronavirus, was vor allem an den zusehends sommerlichen Klimabedingungen lag. Doch zuletzt gab es wieder eine leichte Tendenz nach oben. Am Montag wurden landesweit 5062 Infektionen gemeldet, sodass die Kurve des Sieben-Tage-Durchschnitts wieder aufwärts zeigte. Als Ursachen wurden Veranstaltungen mit zahlreichen Teilnehmern sowie ein nachlässiger gewordener Umgang der Bevölkerung mit den Hygieneregeln ausgemacht. Gleichwohl verständigte sich die Regierung bei einem Krisengespräch am Dienstag in der Casa Rosada darauf, die Lockerungen grundsätzlich nicht zurückzunehmen. Man beließ es bei einem Appell, die Abstandsregeln zu achten. Ausnahmen sind drei Orte in der Provinz Buenos Aires (Bolívar, Colón und Rauch), wo es besonders viele neue Fälle gab und die Maßnahmen entsprechend verschärft wurden (Phase 3). Durch die jüngsten Fälle stieg Anfang der Woche die Gesamtzahl der Infektionen in Argentinien seit Beginn der Pandemie im vorigen März auf über 1,5 Millionen Fälle. Gut 41.000 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.


Argentinien übernimmt

Argentinien hat den zeitweisen Vorsitz des Mercosur übernommen. Die Regierung von Alberto Fernández wird das südamerikanische Wirtschaftsbündnis ein halbes Jahr lang führen. Zuvor hatte Uruguay diese Position inne. Gestern gab es ein virtuelles Treffen der Staatschefs der Mitgliedsländer, bei dem der argentinische Präsident präsidierte. Die Amtszeit findet in Zeiten statt, die nicht nur von der Corona-Pandemie, sondern auch von verschiedenen Auffassungen der Mercosur-Länder zum internationalen Freihandel geprägt sind. Während Brasilien, Paraguay und Uruguay diesbezüglich offen sind, gibt es in Argentinien unter Fernández stärkere protektionistische Tendenzen. Am Mittwoch hatte Außenminister Felipe Solá die Bedeutung des 1991 gegründeten Zusammenschlusses unterstrichen: „Der Mercosur ist das wichtigste politische Instrument, das Argentinien außerhalb seiner Grenzen besitzt.“


Totale Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis hat den Himmel über Argentinien und Chile verdunkelt. Das Himmelsspektakel begann am Montagmittag über der Stadt Saavedra an der chilenischen Pazifikküste. Der Mondschatten zog in südöstlicher Richtung über Pucón in Chile nach Junín de los Andes in Argentinien und weiter über Valcheta bis Salina del Eje an der argentinischen Atlantikküste. In Chile war es bedeckt und regnete. Auf der argentinischen Seite der Anden war die Sonnenfinsternis an verschieden Stellen gut zu beobachten. In Buenos Aires war nur eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen - die Sonne wurde dort etwa zu 75 Prozent vom Mond verdeckt. Es war die zweite totale Sonnenfinsternis in der Region innerhalb von eineinhalb Jahren.


Maradona wollte Einbalsamierung

Wird der Leichnam von Diego Maradona ausgegraben, um ihn einzubalsamieren und anschließend zur Schau zu stellen? Es klingt unwahrscheinlich. Doch berichtete die Zeitung „Página/12“ vor wenigen Tagen über ein Schriftstück, auf dem der Jahrhundertfußballer am 13. Oktober einen entsprechenden Wunsch unterschrieb. Ihm schwebte eine Mischung aus Mausoleum und Museum vor, wo auch die wichtigsten Trophäen präsentiert werden sollten. Maradona verstarb einige Wochen später am 25. November und wurde am Folgetag auf dem Privatfriedhof Bella Vista beigesetzt. In dem Artikel von Raúl Kollmann heißt es, dass das erwähnte Schriftstück nicht notariell beglaubigt worden sei. Es bestehe somit keine juristisch bindende Verpflichtung für die (noch zu ermittelnden) Rechtsnachfolger, den Wunsch umzusetzen.


Alberto und Moyano

Alberto Fernández hat erneut den Schulterschluss mit dem mächtigen Gewerkschaftsführer Hugo Moyano gesucht. Der Staatspräsident war am Dienstag der Ehrengast beim „Tag des Lkw-Fahrers“. Bei der Gelegenheit lobte Fernández seinen Gastgeber als beispielhaften Arbeitnehmervertreter. Als gemeinsamen Nenner hob der Staatschef den Peronismus hervor, dem sich auch seine Regierung aus Überzeugung verschrieben habe. In diesem Zusammenhang erwähnte Fernández die Hilfen der Regierung für die Arbeitnehmer während der Corona-Krise. Dieses Engagement habe dazu geführt, dass das Realeinkommen so wenig zurückgegangen sei, wie in den letzten drei Jahren nicht. „Uns war immer bewusst, wessen Interessen wir vertreten: Nämlich derer, denen es schlecht geht und denen gegenüber wir die Pflicht haben, sie aus der Armut zu holen“, so der Präsident. Dann strich er noch Moyano Honig um den Mund. In Erinnerung an die Zeiten der Präsidentschaft von Néstor Kirchner sagte Fernández: „Wir hätten ohne Hugo nicht das erreichen können, was wir wollten: Die Gehälter zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Moyano war damals noch Chef des Gewerkschaftsdachverbands CGT, während Fernández als Kabinettschef fungierte.(AT/mc/dpa)

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