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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Lockerungen in Buenos Aires

Präsident Alberto Fernández hat für den Großraum Buenos Aires das Ende der Quarantäne verkündet. Ab sofort kann man sich wieder im öffentlichen Raum bewegen, ohne eine Bewegungserlaubnis bei sich zu führen. Einschränkungen gibt es vor allem noch beim öffentlichen Personennahverkehr, der weiterhin den Angehörigen systemerhaltender Berufsgruppen vorbehalten ist. Lockerungen gibt es in der Stadt Buenos Aires auch, was das Kulturleben betrifft. So dürfen Theater und Kinos unter Beachtung von Hygienekonzepten wieder ihre Türen öffnen. Die neue Phase, die in der Metropolregion vorerst bis zum 29. November gilt, trägt den etwas sperrigen Namen „soziale, präventive und obligatorische Distanzierung“ (DISPO). Ziel ist, dass die meisten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten wieder stattfinden können. Treffen in privaten Räumen mit bis zu zehn Personen sind möglich. Grundsätzlich sollen die Bürger einen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander einhalten. Mundschutz, regelmäßiges Händewaschen und Belüftung von Räumen sind obligatorisch. Größere Versammlungen sind weiterhin nicht erlaubt.


Demos gegen Regierung

In Buenos Aires und weiteren Städten des Landes hat es erneut Demonstrationen gegen die Regierung gegeben. In der Hauptstadt versammelten sich am Sonntag zahlreiche Menschen mit argentinischen Fahnen am Obelisken, um für die Unabhängigkeit der Staatsgewalten, mehr Sicherheit auf den Straßen sowie eine Verbesserung der Wirtschaftslage zu demonstrieren. Aktueller Anlass war die geplante Versetzung mehrerer Richter, die in Korruptionsverfahren gegen Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner ermitteln (wir berichteten). Größere Manifestationen, die sich über die sozialen Netzwerke organisiert hatten, gab es in Santa Fe und Córdoba. In die Universitätsstadt im Landesinneren war Patricia Bullrich, die Vorsitzende der oppositionellen PRO-Partei, gefahren. „Für die Verteidigung der Institutionen nehmen wir an dem heutigen Protest teil“, so Bullrich.


Macri meldet sich zu Wort

Ex-Präsident Mauricio Macri ist dabei, sein Profil als Oppositionspolitiker zu schärfen. Bei einer Zoom-Konferenz mit Mitgliedern seiner PRO-Partei zeigte er sich überzeugt, dass die Basis für das Oppositionsbündnis „Juntos por el Cambio“ breiter geworden sei seit den Wahlen vor gut einem Jahr: „Diese 41 Prozent sind heute überzeugter denn je - und es müssten jetzt auch mehr sein, denn viele haben festgestellt, dass die Grillparty nicht stattgefunden hat“, spitzte Macri zu. Vielen ginge es heute deutlich schlechter als im August 2019. Damals erlitt Macri bei den Vorwahlen eine derbe Niederlage, die zu einem Kurssturz des Pesos führte. Die landesweiten Demonstrationen gegen die Regierung am vorigen Sonntag deutete der Ex-Präsident als „Schrei für die Freiheit und die Zukunft“.


Alberto in Quarantäne

Präsident Alberto Fernández und mehrere seiner Minister haben sich in Quarantäne begeben, da sie engen Kontakt zu einer Corona-positiven Person hatten. Dies teilte das Präsidialamt in einer Presseerklärung mit. Bei Letzterer handelt es sich um Gustavo Béliz, der im Präsidialamt als Staatssekretär für strategische Angelegenheiten fungiert. Er hat sich wahrscheinlich bei einem Familienangehörigen angesteckt. Neben Fernández haben sich auch die Minister Felipe Solá (Äußeres), Eduardo De Pedro (Inneres), Elizabeth Gómez Alcorta (Frauen) und Tristán Bauer (Kultur), der Generalsekretär des Präsidialamts, Julio Vitobello, der Pressestaatssekretär Juan Pablo Biondi sowie der Kongressabgeordnete Eduardo Valdés in präventive Isolierung begeben. Ein erster Corona-Test bei Fernández fiel negativ aus.


Moskau: „‚Sputnik V‘ wirksam“

Gute Nachrichten für die argentinische Regierung: Der in Russland entwickelte Corona-Impfstoff „Sputnik V“, von dem Argentinien nach aktuellem Stand 25 Millionen Dosen für 12,5 Millionen Menschen kaufen will, soll nach vorläufigen Ergebnissen aus Moskau zu 92 Prozent wirksam sein. Das teilte der staatliche russische Direktinvestmentfonds am Mittwoch mit, der das Vakzin mitfinanziert und im Ausland vermarktet. Die Berechnung basiere auf 20 bestätigten Coronafällen unter 16.000 Menschen, die entweder mit dem Serum geimpft worden seien oder ein Placebo erhalten hätten. Das sind jedoch vergleichsweise wenig Fälle, um eine Wirksamkeit zu bestimmen. Die Testpersonen haben bislang in der wichtigen Test-Phase III die erste und zweite Dosis der Impfung erhalten. „Sputnik V“ war Mitte August bereits nach Abschluss der Testphase II freigegeben worden. Internationale Wissenschaftler hatten Bedenken. In der Vorwoche hatte Alberto Fernández angekündigt, den Impfstoff im großen Stil erwerben zu wollen, damit dieser schon im Dezember und Januar zum Einsatz komme. Indes gibt es Zweifel, ob Russland so kurzfristig in diesem Umfang liefern kann. Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) seien die Produktionsstandorte für die Massenfertigung noch nicht ausreichend ausgestattet. (AT/mc/dpa)


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