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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

(Vom 12.4.19 bis 18.4.19)

Dicker und bewegungsfauler

Die Argentinier werden immer übergewichtiger und bewegungsfauler. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle nationale Studie für Risikofaktoren (ENFR), bei der repräsentative Daten von 49.000 Haushalten gesammelt wurden. Demnach waren im vorigen Jahr 61,6 Prozent der Argentinier übergewichtig. Das ist ein markanter Anstieg gegenüber 2005, als dies nur für 49 Prozent zutraf. Bei 25,4 Prozent war 2018 momentan sogar Fettleibigkeit zu attestieren. 13 Jahre zuvor waren es noch 20,8 Prozent. Auch die sportliche Betätigung ist laut der Studie insgesamt rückläufig im Land. Demnach sind 64,9 Prozent nur wenig körperlich aktiv. 2009 betrug der Wert noch rund 55 Prozent. Besonders in armen Gegenden, wo es Sicherheitsprobleme, wenig Beleuchtung und nun geringe Grünflächen gibt, bewegen sich die Menschen durchschnittlich zu wenig. Die Macher der Studie weisen darauf hin, dass schlechte Ernährung, geringe körperliche Bewegung sowie der Konsum von Tabak und Alkohol die Hauptgründe für chronische Leiden wie Diabetes, Lungen-, Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Krebs sind. Sie sind ursächlich für 70 Prozent aller Todesfälle und Behinderungen.


Peronistischer Erfolg

Gustavo Bordet ist auf dem besten Wege, als Gouverneur von Entre Ríos wiedergewählt zu werden. Bei den Vorwahlen am Sonntag entfielen auf den Amtsinhaber, der für ein Bündnis verschiedener peronistischer Strömungen ins Rennen ging, 57,3 Prozent der Stimmen. Damit hielt Bordet seinen Hauptkonkurrenten Atilio Benedetti deutlich auf Distanz: Der Bewerber des nationalen Regierungsbündnisses „Cambiemos“ (Verändern wir) musste sich mit 34,3 Prozent zufrieden geben. Alle anderen Kandidaten blieben unter ferner liefen. Bordet ist nun klarer Favorit für die Hauptwahlen, die am 9. Juni stattfinden. Die Vorwahlen in Entre Ríos bestätigen den Trend, der bereits bei anderen Urnengängen in diesem Jahr zu beobachten war: Während lokale Bündnisse Erfolge feierten, mussten die Kandidaten von „Cambiemos“ Niederlagen einstecken.


Austritt aus Unasur

Argentinien tritt aus dem Unasur aus. Dies gab das argentinische Außenministerium vor wenigen Tagen in einer Presseerklärung bekannt. Begründet wurde der Schritt mit einem Verweis auf die anhaltende Krise, die der 2008 von den damaligen Präsidenten Hugo Chávez (Venezuela) und Luis Ignacio Lula Da Silva (Brasilien) begründete Zusammenschluss südamerikanischer Staaten derzeit durchleide. Das Außenministerium erwähnte in diesem Zusammenhang den Umstand, dass der Posten des Generalsekretärs der Organisation seit mehr als zwei Jahren vakant sei. Die Verwaltung biete ein chaotisches Bild. Zudem sei Unasur „ideologisch“ überfrachtet und weit von seinen ursprünglichen Zielen entfernt. Das Außenministerium unterstreicht zudem, dass Argentinien mit seiner Einschätzung nicht alleine dastehe. So haben auch Kolumbien, Ecuador, Paraguay und Peru beschlossen, Unasur den Rücken zu kehren. (Siehe Wirtschaftsübersicht)


Protest der Taxifahrer

Die hiesigen Taxifahrer sind weiter unzufrieden über die Konkurrenz durch die Fahrdienstvermittler Uber und Cabify. Am vorigen Freitag veranstaltete die Gewerkschaft ATU unter dem Motto „Wir sagen: Schluss jetzt. Verteidige Dein Taxi“ am Obelisken eine Protestkundgebung. Die Maßnahme führte dazu, dass der Verkehr im Zentrum zum Erliegen kam. Bereits am Tag zuvor hatten andere, kleinere Taxifahrervertretungen einen Protestmarsch zur Plaza de Mayo organisiert. Der Vermittlungsdienst Uber ist seit seiner Einführung in Argentinien 2016 hoch umstritten. Im November vorigen Jahres bestätigte die Justiz in Buenos Aires indes den legalen Status des Online-Vermittlungsdienstes. Die Taxifahrer fürchten angesichts der billigen Konkurrenz auf dem Feld der Personenbeförderung um ihre Existenzgrundlage. Sie monieren, dass sie Abgaben, wie etwa die Versicherung für Personenbeförderung, leisten müssen, die bei Uber-Fahrern nicht anfielen.


Strafe auf den Malwinen

Mit einer empfindlichen Geldbuße ist der Argentinier Daniel Sebastián Ujhelly auf den Malwinen belegt worden. Dies berichtet die Zeitung „Clarín“. Der Rechtsanwalt, der wegen eines Laufwettbewerbs auf die britisch verwalteten Inseln gereist war, geriet mit dem Gesetz in Konflikt, als er Munition aus dem Krieg von 1982 mit nach Argentinien nehmen wollte. Diese ist immer noch auf den einstigen Schlachtfeldern zu finden. Ein Gericht auf der Inselgruppe brummte Ujhelly nun eine Strafe von umgerechnet 850 Dollar auf. Das Tribunal sah es als erwiesen an, dass der Argentinier gegen die auf den Malwinen geltenden Vorschriften zum Umgang mit Feuerwaffen und Munition verstoßen habe. Mit dem Urteil ist Ujhelly möglicherweise noch recht gut gefahren. Schließlich sehen die diesbezügliche Gesetze Großbritanniens Strafen von bis zu fünf Jahren Gefängnis vor. (AT/mc)

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