Alberto soll PJ leiten
Innerhalb der peronistischen Bewegung wachsen Bestrebungen, Staatspräsident Alberto Fernández die Führung der Peronistischen Partei (PJ) anzutragen. Entsprechende Stimmen gibt es sowohl seitens des Gewerkschaftsdachverbandes CGT als auch seitens der peronistischen Gouverneure. Zudem äußerten sich Kabinettschef Santiago Cafiero sowie der bisherige Parteivorsitzende José Luis Gioja in diesem Sinne. Die Idee ist, dass die Personalie offiziell am 17. Oktober, dem „Tag der peronistischen Treue“, bekanntgegeben wird. Erinnert wird dabei an die Demonstrationen der Bevölkerung auf der Plaza de Mayo an diesem Datum vor 75 Jahren zur Freilassung von Juan Domingo Perón, der von seinen politischen Widersachern auf der Insel Martín García gefangen gehalten wurde. Der Festakt soll diesmal corona-bedingt auf virtuelle Weise stattfinden.
Krankenhaus eingeweiht
Öffentlichkeitswirksam hat Präsident Alberto Fernández ein Krankenhaus in Escobar, Provinz Buenos Aires, wiedereröffnet. Es handelt sich um ein einstmals privates Hospital, das komplett modernisiert wurde. Es wurde in kommunale Hände gegeben und trägt nun den Namen des vor zehn Jahren verstorbenen Ex-Präsidenten Néstor Carlos Kirchner, dem Fernández einst als Kabinettschef diente. Das Krankenhaus hat 101 Betten und ist für Patienten des Rentensozialwerks PAMI vorgesehen. Es gibt drei Operationssäle, eine Krebsstation sowie einen Laborbereich. Das Investitionsvolumen betrug rund 8,7 Milliarden Pesos. Fernández betonte, wie wichtig es sei, einen Staat zu haben, der sich um die Gesundheit seiner Bürger sorgt.
Straffreie Abtreibung gefordert
Eine neue Initiative zur Legalisierung des freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs haben mehr als 500 Prominente aus Kultur, Sport, Wissenschaft, Showgeschäft und Politik unternommen. Anlässlich des internationalen „Tages der legalen und sicheren Abtreibung“ veröffentlichten sie am Montag einen offenen Brief, der in den Zeitung „Perfil“ und „Tiempo Argentino“ abgedruckt wurde. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen die Schriftstellerin Beatriz Sarlo, der Liedermacher Fito Páez und der Showmaster Marcelo Tinelli. In dem Schreiben erinnern die Verfasser die Nationalregierung an ihre Ankündigung, das Gesetz zur Abtreibungslegalisierung in den Kongress einzubringen. Die jetzige Situation einer unsicheren, heimlichen Abtreibung verursache Todesfälle sowie mitunter langandauernde Folgeschäden.
Räumung aufgeschoben
Die für gestern geplante Räumung des besetzten Geländes in Guernica (Provinz Buenos Aires) ist aufgeschoben worden. Das 98 Hektar große Areal, auf dem 2500 Familien behelfsmäßige Behausungen gebaut haben, soll nun erst am zwischen dem 15. und 30. Oktober geräumt werden. Dies entschied die Justiz am Mittwoch nach einer Eingabe der Provinzregierung. Diese strebt eine friedliche Lösung des Konflikts an. Sie will die Betroffenen zum Teil auf nahe gelegenen Flächen unterbringen bzw. sie zu ihren Herkunftsorten zurückbringen. Zudem wird angedacht, die Menschen mit 50.000 Pesos beim Kauf von Land bzw. Bau von Häusern zu unterstützen.
Armut nimmt zu
In der Corona-Pandemie hat die Armut in Argentinien deutlich zugenommen. Inzwischen leben 40,9 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze, wie die Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Das sind 5,5 Prozentpunkte mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. 10,5 Prozent der Menschen leben demnach in extremer Armut - 2,8 Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor. Die harten Restriktionen zur Eindämmung des Coronavirus trafen die Wirtschaft, vor allem informell Beschäftigte können seit Monaten nicht ihrer Arbeit nachgehen. (AT/mc/dpa)
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