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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Datenklau bei Grenzbehörde

Datenklau bei der argentinischen Einwanderungsbehörde: Wie das Innenministerium in Buenos Aires bestätigte, haben Hacker Ende August Tausende Passdaten geraubt. Hiesige Medien berichten übereinstimmend, dass die Internet-Gangster die Daten mittlerweile online gestellt haben. Vorausgegangen war ein gescheiterter Erpressungsversuch der Hacker. Sie behaupteten, die Daten verschlüsselt zu haben und verlangten für die Freigabe von der Einwanderungsbehörde 4 Millionen US-Dollar. Als diese sich weigerte zu zahlen, luden die Kriminellen die Daten am 10. September hoch. Den Downloadlink samt Passwort veröffentlichten sie in einem Blog im Darknet. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) befinden sich darunter auch die Passdaten von 12.000 deutschen Reisenden, die zwischen Ende Februar und April dieses Jahres nach Argentinien ein- oder ausgereist sind. Bei den veröffentlichten Daten gehe es um Namen, Geburtsdaten und Passnummern. Zudem gehe daraus hervor, ob jemand mit Diplomatenpass gereist sei. Auch Bürger aus der Schweiz, Argentinien, Frankreich, Israel und Kanada seien betroffen, hieß es. Die Gefahr für die Betroffenen besteht im Identitätsdiebstahl. Kriminelle könnten die Daten missbrauchen etwa, indem sie die Daten zur Eröffnung von Online-Konten nutzen.

Demo gegen Ex-Militär

Die letzte argentinische Militärdiktatur wirft 37 Jahre nach ihrem Ende noch Schatten, die bis nach Berlin reichen. Vor wenigen Tagen, so berichtete die „taz“, zogen rund 80 Demonstranten durch die Straßen des Winsviertels im Bezirk Prenzlauer Berg, wo der 72-jährige Ex-Militär Luis Esteban Kyburg wohnt. Dieser ist in seiner argentinischen Heimat wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Als die argentinische Justiz begann, gegen ihn zu ermitteln, setzte er sich nach Deutschland ab, dessen Staatsbürgerschaft er aufgrund seiner deutschen Vorfahren besitzt. Die Teilnehmer der Demo hielten unter anderem Bilder von Opfern der Militärdiktatur in die Höhe. Kyburg wird vorgeworfen, 1976 als Kommandeur einer Eliteeinheit der Marine in Mar del Plata an der Verschleppung und Ermordung von 152 Personen beteiligt gewesen zu sein. Mittlerweile ermittelt auch die Berliner Staatsanwaltschaft gegen ihn. An Argentinien kann Kyburg nicht überstellt werden, da Deutschland grundsätzlich keine Personen an Nicht-EU-Länder ausliefert.

Juristische Prüfung

Der Oberste Gerichtshof wird sich mit der umstrittenen Absetzung der drei Richter befassen, die umfangreiche Korruptionsermittlungen gegen Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner geleitet haben. Die Absetzung hatte der Senat in der Vorwoche beschlossen. Präsident Alberto Fernández besiegelte das Manöver mit seiner Unterschrift (wir berichteten). Konkrekt ging es um die Kammerrichter Leopoldo Bruglia, Pablo Bertuzzi und Germán Castelli, die an ihre vorherigen Posten in der Justiz zurückbeordert wurden. Zuletzte arbeiteten sie an dem Fall, der sich auf Kopien von Fahrtenbüchern der Chauffeurs Óscar Centeno stützte, die belegen sollen, dass Schmiergeld in großen Mengen transportiert worden ist. Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, Carlos Rosenkrantz, berief nun für den kommenden Dienstag eine Sondersitzung ein, um zu prüfen, ob die Absetzung mit der Verfassung in Einklang steht.

Räumung verschoben

Die Räumung des besetzten Geländes in Guernica (Provinz Buenos Aires) ist auf den kommenden Donnerstag verschoben worden. Dies verfügte die Justiz am Dienstag - einen Tag vor der ursprünglich geplanten Auflösung der illegalen Siedlung. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag der Provinzregierung, die einen gewaltsamen Konflikt vermeiden will. Die gewonnene Zeit soll nun genutzt werden, um eine friedliche Lösung zu finden. Wie die Zeitung „Página12“ berichtete, sucht die Regierung von Gouverneur Axel Kicillof derzeit nach Möglichkeiten, die Landbesetzer an anderen Orten unterzubringen. Andere Medien berichten auch, dass die Regierung erwäge, das rund 100 Hektar große Gelände zu erwerben und es den Besetzern gegen eine Pachtgebühr zur Verfügung stellen. Es handelt sich um bettelarme Menschen,die sich dort mit provisorischen Hütten angesiedelt haben.

Noch keine Inlandsflüge

Die Wiederaufnahme des Inlandsflugverkehrs ist erneut verschoben worden. Damit könne frühestens ab dem 12. Oktober gerechnet werden. Dies teilte die nationale Behörde für den zivilen Flugverkehr (ANAC) am Dienstag mit. Bislang galt der 1. Oktober als Stichtag. Ausnahmen sind medizinische, humanitäre, Fracht- und andere Sonderflüge, die von der ANAC zu genehmigen sind. Allgemein herrscht in der Flugbranche jedoch Skepsis vor, ob überhaupt im Lauf des Oktobers mit einer Wiederaufnahme des inländischen Flugverkehrs gerechnet werden kann. Schließlich haben bereits zehn Gouverneure von Provinzen, die von der Corona-Pandemie besonders betroffen sind, gegenüber der Nationalregierung erklärt, dass sie keine Anflüge auf ihr Territorium zulassen können. (AT/mc)

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