Böser Empfang für Lázaro Báez
Einen sehr feindseligen Empfang bereiteten die Anwohner des Countrys Pilar Lázaro Báez. Dem unter Korruptionsverdacht stehenden Bauunternehmer, der seit 2016 in Untersuchungshaft saß, wurde von der Justiz Hausarrest zugestanden. Schließlich dürfen Untersuchungshäftlinge an sich nicht länger als drei Jahre im Gefängnis sein. Doch als Báez am Montagabend mit einem Fahrzeug des Justizvollzugsdienst in die vornehme geschlossene Wohnanlage gebracht werden sollte, blockierten Anwohner die Zufahrten. Dabei wurde auch das Justiz-Fahrzeug beschädigt. Báez musste zunächst ins Gefängnis Ezeiza zurückgebracht werden. Dieses konnte er Mittwoch wieder verlassen und befindet sich seitdem in einer Wohnung, deren Ort nicht bekannt gegeben wurde. Die Beauftragte der Nationalregierung für den Justizvollzugsdienst, María Laura Garrigós de Rébori, erwägt derweil, Anzeige gegen die Anwohner des Countrys in Pilar zu erstatten. Schließlich hätten diese die Durchführung einer Justizentscheidung vereitelt und Sachwerte beschädigt.
Normalisierung des Flugverkehrs
Geht es nach Verkehrsminister Mario Meoni, soll die Normalisierung des Flugverkehrs am 1. Oktober beginnen. Dies beziehe sich sowohl auf Inlands- wie Auslandsflüge, so der Minister am Montag gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Télam. Die endgültige Entscheidung werde in Einklang mit dem Gesundheitsministerium und gemäß den von Präsident Alberto Fernández vorgegebenen Richtlinien getroffen, sagte Meoni. Er geht zudem davon aus, dass es bei den internationalen Flügen zunächst nicht allzu viele Passagiere geben werde, da die geltenden Einreisebeschränkungen in den verschiedenen Ländern dem entgegenwirkten. Was die Inlandsflüge betrifft, seien die Regelungen der einzelnen Provinzen zu beachten. Schwerpunkte der internationalen Flüge dürften zunächst Uruguay und Paraguay, später auch Brasilien und Chile sein, führte Meoni aus. Nach Europa gibt es nur Sonderflüge mit einzelnen Fluggesellschaften wie Aerolíneas Argentinas, KLM oder Air France (wir berichteten).
Corona-Lage
Mit einem Appell, gesellige Treffen und Freizeitvergnügungen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, hat sich Präsident Alberto Fernández am Dienstag im Rahmen eines Fabrikbesuchs in Campana (Provinz Buenos Aires) an die Bevölkerung gewandt. Die Zeiten seien schwierig und Argentinien „sehr weit“ davon entfernt, die Pandemie zu überwinden, so der Staatschef mit Blick auf die Corona-Krise. Zur ökonomischen Krise des Landes sagte er: „Wir alle wollen, dass die Wirtschaft vorankommt. Doch mehr noch wollen wir die Gesundheit schützen.“ In dieser Woche überschritt die Anzahl der Corona-Infektionen in Argentinien seit Beginn der Pandemie im März die Grenze von 500.000. Die Kurve steigt weiter. Zuletzt kamen täglich bis zu 12.000 neue Ansteckungen hinzu. Mittlerweile sind mehr als 10.600 Menschen in Argentinien an den Folgen des Virus verstorben.
Anschlag auf Residenz
Auf die Präsidentenresidenz in Olivos ist am frühen Mittwochmorgen ein Molotow-Cocktail geworfen worden. Zu Schaden kam niemand. Die Polizei nahm einen 48-jährigen Mann fest, der in Olivos lebt. Er besitzt keine Vorstrafen und wird im Verzeichnis der Steuerbehörde AFIP als Taxifahrer geführt. Zum Motiv wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die Ermittlungen hat der Bundesrichter mit Sitz in San Isidro, Lino Mirabelli aufgenommen. Die Bundespolizei spielte den Fall herunter, wie die Zeitung „La Nación“ berichtet: „Es ist der Bürgersteig beschmutzt worden.“ (AT/mc)
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