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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

(Vom 22.3.19 bis 29.3.19)

Neuer Regionalbund

Santiago de Chile - Argentinien und sieben andere südamerikanische Länder haben sich bei einem Treffen in Chile zu einem neuen Regionalbündnis zusammengeschlossen. Prosur sei ein Forum „ohne Ideologie und Bürokratie, aber mit totalem Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“, sagte der chilenische Präsident Sebastian Piñera am vorigen Freitag. „Hier können die Länder Südamerikas sich austauschen, zusammenarbeiten, sich Gehör verschaffen und gemeinsam mehr Freiheit, Integration und Entwicklung erreichen.“ Vertreter von Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay, Kolumbien, Ecuador, Peru und Guyana unterzeichneten beim Gründungstreffen in Santiago de Chile eine gemeinsame Erklärung. Bolivien, Uruguay und Surinam nahmen nur als Beobachter am Treffen teil. Venezuela war nicht eingeladen worden. Prosur soll eine Alternative zu dem zunehmend bedeutungslosen Staatenbund Unasur sein. Dieser war im Streit über die Positionierung im Venezuela-Konflikt zuletzt lahmgelegt.


Florencia muss zurück

Florencia Kirchner muss bis zum 4. April nach Argentinien zurückkehren. Dies beschloss das 5. Bundesgericht für mündliche Verhandlungen am Dienstag. Die Tochter des ehemaligen Präsidentenehepaars Kirchner hält sich derzeit in Kuba auf. Dorthin war sie für ein Filmseminar gefahren. Dortige Ärzte stellten bei ihr jedoch ein Lymphödem fest und rieten ihr vom Fliegen ab. Gegen Florencia Kirchner wird in Argentinien wegen möglicher Verstrickung in Korruptionsfälle ermittelt. Ihre Verteidigung hatte gefordert, die Frist zur Rückreise vom 21. März an um 45 Tage zu verlängern. Ein Ansinnen, dem der Vorsitzende Richter Daniel Obligado nach Rücksprache mit der Gerichtsmedizin nun nicht entsprach. Er gestand Kirchner vom erwähnten Datum an nur zwei weitere Wochen in Kuba zu. Des Weiteren forderte er sie auf, bis zum Ablauf der gesetzten zweiwöchigen Frist ihre komplette Krankenakte an das Gericht zu übermitteln.


Armut gestiegen

Die Armut im Land ist wieder gestiegen. Im Jahr 2018 waren 31,3 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Das ist der höchste Wert in den zurückliegenden zehn Jahren. Dies geht aus einer Studie der Katholischen Universität (UCA) hervor. Demnach waren 12,7 Millionen Menschen nicht in der Lage, mit eigenen Mitteln ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In den Vororten des Großraums Buenos Aires sind durchschnittlich sogar vier von zehn Personen als arm zu qualifizieren. In die Auswertung mit einbezogen wurden auch die sogenannten sechs Grundindikatoren Ernährung, Wohnung, Gesundheit, Bildung, Arbeit sowie der Zugang zu Basisgütern wie Strom, Wasser und Gas. Gegenüber dem Jahr zuvor war somit eine Zunahme um 1,9 Millionen Menschen zu beklagen, die in die Armut rutschten. 2017 betrug der Anteil der Armen an der Gesamtbevölkerung noch 26,6 Prozent. Die Nationalregierung ist von ihrem im Wahlkampf 2015 verkündeten Ziel „Null Armut“ weiter entfernt, denn je.


Lesen besser, Mathe schlechter

Die Nationalregierung hat vor wenigen Tagen die Ergebnisse der Studie zur Qualität des Grundschulunterrichts veröffentlicht. Der Prüflauf „Aprender 2018“ fand im Oktober 2018 statt. Dafür wurden Grundschüler der sechsten Klasse mit Blick auf Sprachfähigkeiten und Mathematik getestet. Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung im Textverständnis. In Mathe gibt es dagegen eine leichte Verschlechterung. Die Evaluation wurde an staatlichen und privaten Grundschulen im ganzen Land durchgeführt. Teilgenommen haben 94 Prozent der Institutionen, in etwa 19.600. Das entspricht einer Zunahme von 7 Prozentpunkten mit Blick auf das Jahr 2016, als die Studie in diesen Disziplinen letztmalig durchgeführt wurde. Rund 574.000 Schüler haben partizipiert. Präsident Mauricio Macri präsentierte die Ergebnisse während eines Festaktes in Jujuy mit dem dortigen Gouverneur Gerardo Morales.


„Märsche für das Leben“

Tausende Menschen haben sich am Samstag an „Märschen für das Leben“ beteiligt, um gegen die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zu demonstrieren. In Buenos Aires und mehreren größeren Städten des Landesinneren warben sie am Vorabend des „Tages des ungeborenen Kindes“ für ihr Anliegen. In der Hauptstadt, wo nach Angaben der Organisatoren rund 300.000 Personen dem Aufruf gefolgt waren, zogen die Teilnehmer von der Plaza Italia bis zur Medizinischen Fakultät im Stadtteil Recoleta. Dort machten mehrere Redner deutlich, dass sie bei den Parlamentswahlen in diesem Jahr keinen Kandidaten wählen würden, der sich für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch ausspreche. In Argentinien ist das Thema hoch umstritten. Im vergangenen Jahr war eine Initiative, den Schwangerschaftsabbruch zu entkriminalisieren, nur knapp im Senat gescheitert. Die Befürworter des Rechtes auf Abtreibung kämpfen aber weiter. (AT/mc/aw)

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