(Vom 8.11. bis 15.11.)
Treffen der Puebla-Gruppe
Für die „Integration in Lateinamerika und der Karibik“ hat sich die sogenannte Puebla-Gruppe bei ihrem jüngsten Treffen in Buenos Aires ausgesprochen. Bei der Vereinigung handelt es sich um ein Forum progressiver Politiker und Intellektueller, das erstmals im Juli dieses Jahres im mexikanischen Puebla zusammenkam. Argentinien ist dabei vertreten durch den designierten Staatspräsidenten Alberto Fernández, die einstigen Minister Carlos Tomada, Jorge Taiana, Julián Domínguez, den Abgeordneten Felipe Solá und den deutschstämmigen Journalisten Pedro Brieger. Prominente Mitglieder sind auch die brasilianische Ex-Präsidentin Dilma Rousseff und der einstige paraguayische Staatschef Fernando Lugo. Bei ihrer Zusammenkunft in der argentinischen Hauptstadt erklärten sich die Teilnehmer solidarisch mit dem aus seinem Amt getriebenen bolivianischen Ex-Präsidenten Evo Morales. Des Weiteren riefen die Puebla-Mitglieder zu einem „effektiven Dialog“ mit Venezuela auf, um die Situation in dem Krisenland zu entschärfen. Sie stellten sich hinter den sozialen Protest in Chile und den Friedensprozess in Kolumbien. Zudem forderten sie einen stärkeren Ausbau der Regionalbündnisse Celac, Mercosur, Unasur sowie der Pazifik-Allianz.
Demo für Evo
Verschiedene politische Gruppierungen haben am Montag im Zentrum von Buenos Aires ihre Solidarität mit Evo Morales bekundet. Zu der Demonstration aufgerufen hatten die Kirchner-treue „La Cámpora“, aber auch andere linksgerichtete Organisationen wie die Corriente Clasista Combativa (Klassenkampfbewegung), die Frente Popular Darío Santillán, Barrios de Pie sowie die CTEP, die Vereinigung der informell Beschäftigten. Des Weiteren nahmen auch bolivianische Staatsbürger teil. Die Teilnehmer zogen vor die Botschaft Boliviens in der Avenida Corrientes, aber auch zum argentinischen Außenministerium nahe der Plaza San Martín. Dort erwirkten die Abgeordneten Leopoldo Moreau, Horacio Pietragalla und Andrés Larroque (alle Frente de Todos) ein Gespräch mit Außenminister Jorge Faurie. Der argentinische Chefdiplomat vertritt die Ansicht, dass es sich bei den Geschehnissen in Bolivien nicht um einen Staatsstreich handele.
Franziskus kommt nicht
Papst Franziskus wird auch im kommenden Jahr sein Heimatland nicht besuchen. Dies teilte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Grußbotschaft an die Diözese Río Gallegos mit. In Argentinien hatte man die Hoffnung auf einen Papstbesuch in 2020, da sich dann die erste auf argentinischem Boden abgehaltene Messe zum 500. Mal jährt. Sie fand damals im südpatagonischen Puerto San Julián statt. Franziskus sagte: „Natürlich wäre ich gerne gekommen. Aber das geht nicht, da ich in dem Jahr bereits viele Reiseverpflichtungen habe“, vertröstete der Papst die Gläubigen im Tiefen Süden des Landes. Er versicherte jedoch: „Ich werde Euch in meinem Herzen begleiten.“ Seit Franziskus 2013 zum Papst gekürt wurde, hat er Argentinien noch keinen einzigen Besuch abgestattet. Stattdessen war er in den Nachbarländern Chile, Brasilien, Bolivien und Paraguay.
Haftstrafen
Claudio Minnicelli, der Schwager von Ex-Planungsminister Julio De Vido, ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter der zuständigen Spruchkammer für Wirtschaftskriminalität sahen es als erwiesen an, dass der Geschäftsmann Mitglied einer kriminellen Vereinigung war. In dem Prozess ging es um die Machenschaften der sogenannten „Container-Mafia“. Diese fälschte systematisch Zollerklärungen, um Importware an den Kontrollen vorbei ins Land zu schaffen und daraus Profit zu schlagen. Die Schmuggler hatten dabei Komplizen in der Zollbehörde. Neben Minnicelli wurden auch der Geschäftsmann Oldemar Barreiro Laborda sowie der einstige hohe Zollfunktionär für Buenos Aires, Rodolfo Paolucci, zu Haftstrafen verurteilt. Sie erhielten jeweils acht Jahre Freiheitsentzug.
Flüge gestrichen
Es ging einmal mehr auf Kosten der Fluggäste: Fast 15.000 Passagiere der staatlichen Fluggesellschaften Aerolíneas und Austral waren am Dienstag auf den Flughäfen Ezeiza und Aeroparque von einem überraschenden Protest betroffen, den die Gewerkschaft APTA organisierte. Diese vertritt die Flugtechniker. Gewerkschaftsführer Ricardo Cirielli wollte nicht von einem Streik sprechen. Er verwies vielmehr auf die Personalknappheit, die es schwierig mache, den normalen Betrieb zu gewährleisten. Die erwähnten Airlines sahen sich gezwungen, zwischen 6 und 14 Uhr rund 120 Flüge zu streichen. Anschließend normalisierte sich die Situation wieder. (AT/mc)
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