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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien


„Als wir in der Regierung waren“

Cristina Fernández de Kirchner ist als Vizepräsidentin der Nation die zweithöchste Repräsentantin der Regierung. Doch bei ihrer jüngsten großen Rede zum „Tag der peronistischen Anhängerschaft“ im „Estadio Único Diego Armando Maradona“ von La Plata distanzierte sich die 69-Jährige vor rund 60.000 Anwesenden von der aktuellen Staatsführung. Bei der Veranstaltung, die unter dem Motto "Die Kraft der Hoffnung" stand, erwähnte sie Staatspräsident Alberto Fernández mit keiner Silbe. Mit Formulierungen wie „als wir noch in der Regierung waren“ (in Bezug auf ihre Präsidentschaften und die ihres Mannes Néstors), tat sie rhetorisch so, als ob sie praktisch gar nichts mit der aktuellen Regierung zu tun, der sie tatsächlich ja seit drei Jahren an prädestinierter Stelle angehört. Auf der anderen Seite vermied Kirchner wichtige Ankündigungen, auf die viele ihrer Anhänger gewartet haben mögen. Vor allem äußerte sie sich nicht zu einer möglichen Präsidentschaftskandidatur im kommenden Jahr. Besonders scharf griff CFK die argentinische Justiz an, die gegen die Politikerin in mehreren Korruptionsverfahren ermittelt. Wie könne es sein, dass es in einer demokratischen Gesellschaft Leute gebe, die über Freizeit und Vermögen der Argentinier entschieden und die „ewig“ auf ihren Posten säßen, fragte Kirchner. Sie plädierte für eine Justizreform, die zum Ziel habe, dass Richter durch das Volk gewählt würden. Historischer Anlass für die Versammlung in La Plata war der 50. Jahrestag der Rückkehr von Juan Domingo Perón aus seinem Exil nach Argentinien.


Papst besorgt

Papst Franziskus hat sich besorgt über das „Anwachsen von Polarisierung und Extremismus“ in seinem Heimatland geäußert. Die berichtet Vatican News, das Nachrichtenportal des Heiligen Stuhls, unter Bezugnahme auf einen Brief, den das Oberhaupt der katholischen Kirche an die Sozialkonferenz in seinem früheren Erzbistum Buenos Aires geschickt hat. Darin beklagt der Pontifex Polarisierung und Extremismus, die den Aufbau eines gemeinsamen Wir-Gefühls verhinderten. Der Heilige Geist aber leite die Kirche in Politik und Gesellschaft nicht zu „Aktivismus“ an, sondern zu „kreativer und respektvoller Achtsamkeit, die im anderen einen Bruder erkenne“, schreibt Franziskus. „Der Geist setzt uns in Bewegung, damit wir die Prophetie der Geschwisterlichkeit leben.“ Der Papst bedauert in dem Schreiben, dass viele Konflikte nicht gelöst würden, weil sich Menschen in „oft ideologischen Schützengräben“ verschanzten. „Allmählich zerbröselt der Sinn für die Zusammengehörigkeit, mit dem man die Tyrannei der Spaltung und des Zusammenstoßes brechen könnte.“ Zwar seien Unterschiede „legitim“, doch es müsse eine „Übereinstimmung im guten Willen“ geben, um nach dem Gemeinwohl zu suchen.


Alberto sagt Reise ab

Alberto Fernández findet nur allmählich in seinen Arbeitsalltag zurück, nachdem er beim G20-Gipfel in Bali eine erosive Gastritis erlitten hatte. Gestern sagte der Präsident eine geplante Reiese zu einer Sitzung der Gouverneure des nördlichen Argentiniens ab, die in Corrientes stattfindet. Die Entscheidung sei aufgrund eines entsprechenden ärztlichen Rats erfolgt. "Er muss seine Aktivitäten nach und nach wieder aufnehmen", zitierte das Nachrichtenportal Infobae einen nicht näher bezeichneten Beamten aus dem Umfeld des Staatschefs. Die Versammlung der Gouverneur wird stattdessen Kabinettschef Juan Manzur leiten. Unter einer erosiven Gastritis versteht man Magenschleimhauterosionen als Folge einer Schädigung der Schleimhautabwehr. Sie tritt typischerweise akut mit Blutungen in Erscheinung, (AT/mc)

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