Máximo vs. Alberto
Das Zerwürfnis innerhalb des Regierungsbündnisses Frente de Todos nimmt immer gröbere Züge an: Am Wochenende griff der Abgeordnete und Vorsitzende der Peronistischen Partei in der Provinz Buenos Aires, Máximo Kirchner, seinen Parteifreund Alberto Fernández scharf an. Zwar nannte Kirchner junior den Staatspräsidenten bei seiner Rede auf einer Parteiveranstaltung in Mar del Plata nicht direkt beim Namen. Doch war klar, dass er Fernández und dessen Streben nach Wiederwahl meinte, als er von „persönlichen Ambitionen“ sprach. Man dürfe nicht erneut den Fehler machen zuzulassen, dass bestimmte Personen gemeinsame Wahlallianzen bildeten und dann, „ein persönliches Abenteuer“ begännen, so Kirchner. Und weiter: „Für Abenteurer gibt es Tourismus.“ Seit dem Rücktritt Kirchners als Fraktionsvorsitzender nach der Einigung der Fernández-Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) im März dieses Jahre herrscht Funkstille zwischen den beiden Politikern. Fernández schlug mit einem Zitat von Juan Dominog Perón zurück: „Wenn ein Kamerad schlecht über einen anderen Kameraden spricht, hört er auf, Peronist zu sein.“
CFK redet wieder
Cristina Fernández de Kirchner ist erstmals seit dem Attentat auf ihre Person am 1. September wieder öffentlich aufgetreten. Die Vizepräsidentin nahm als Gast an einer Sitzung der Metallarbeitergewerkschaft UOM in Pilar teil. Dabei sprach sie von der Notwendigkeit, sich auf ein „neues demokratisches Abkommen“ innerhalb der Gesellschaft zu verständigen, welches die Gewalt als Mittel der Politik unmöglich mache. Fast wie eine Oppositionspolitikerin klang Kirchner, als sie versprach, sie werde „tun, was zu tun ist“, damit sich das Volk für ein politisches Projekt organisieren könne. Am kommenden Donnerstag steht eine weitere Rede der Vizepräsidentin auf dem Programm. Dann wird sie als einzige Rednerin in La Plata im Stadion „Diego Armando Maradona“ zum 50. Jahrestag der Rückkehr von Juan Domingo Perón nach Argentinien aus seinem 17-jährigen Exil sprechen. Sie wird zum Zeitpunkt der Rede auch formell die Staatsgeschäfte führen, da Präsident Alberto Fernández wegen des G20-Gipfels in Indonesien außer Landes ist. (AT/mc)
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