Engpass bei WM-Sammelbildern
Ein geradezu dramatischer Engpass tut sich in diesen Wochen bei den beliebten Sammelbildern der italienischen Firma Panini auf. Offenbar haben die Hersteller die Nachfrage in Argentinien nach den Stickern zur bevorstehenden Fußball-WM in Katar vollkommen unterschätzt. Da die Nachfrage das Angebot in den Kiosken bei weitem übersteigt, floriert der Schwarzmarkt. Der Preis für ein Paket mit fünf Bildern, der regulär bei 150 Pesos liegt, hat sich verdoppelt. Ein Sticker mit dem Antlitz von Superstar Lionel Messi wird für 3000 Pesos gehandelt. Das Messi-Bild der „Legend Golden“-Serie, einer Spezialausgabe für die USA, koste gar 80.000 Pesos, berichtet der TV-Sender „TyC Sports“. Angesichts der Knappheit des kostbaren Guts kam es bereits zu einer Demonstration der Kioskbetreiber vor der Panini-Filiale in Buenos Aires. Sie beklagten, dass die von Panini lizenzierte Firma „New Rita“ andere Vertriebskanäle wie Supermärkte, Tankstellen und Lieferdienste bevorzuge. Um die Situation zu entschärfen, berief Handelsstaatssekretär Matías Tombolini ein Krisengespräch mit den Beteiligten ein. Dabei konnte jedoch kein Kompromiss bezüglich des Verkaufssystems gefunden werden, um die Kiosks besser zu berücksichtigen. Auch der Vorschlag, weitere Druckereien einzubeziehen, käme nicht in Betracht. Es dürfe lediglich in der Druckerei in Munro produziert werden, die Panini zertifiziert hat, so die Herstellerseite. Gleichwohl versprach sie, in den nächsten Wochen genügend Bilder zur Verfügung zu stellen, damit alle Sammler eine Chance haben, ihre Alben zur Weltmeisterschaft in Katar voll zu bekommen.
Ein Toter bei Polizeieinsatz
Bei einem Polizeieinsatz während des Erstligaspiels Gimnasia Esgrima de La Plata gegen Boca Juniors ist nach offiziellen Angaben ein Fußball-Fan gestorben. Der Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, sagte dem Sender TN, dass ein 57-jähriger Mann bei den Auseinandersetzungen an einem Herzinfarkt gestorben sei. Dessen Tochter bestätigte via Twitter den Tod ihres Vaters. Die Polizei hatte Tränengas eingesetzt, als Menschen in das bereits voll besetzte Stadion drängten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer waren laut Berichten vor dem Tränengas auf das Spielfeld geflüchtet. Die Partie musste angebrochen werden. Sicherheitsminister Berni machte die Organisatoren für den Vorfall verantwortlich. Sie hätten mehr Tickets verkauft, als Plätze im Stadion vorhanden sind. Wegen häufiger Gewaltausbrüche sind seit 2013 in der Provinz Buenos Aires Gäste-Fans bei Fußballspielen nicht mehr erlaubt. Somit waren nur Anhänger von Gimnesia im Juan-Carmelo-Zerillo-Stadion. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach dem Unglück in einem Stadion auf der indonesischen Insel Java. Dort starben nach einem Polizeieinsatz bei einer Massenpanik mindestens 133 Menschen (wir berichteten).
Alberto trifft Mapuche-Vertreter
Präsident Alberto Fernández hat sich in Neuquén mit Mapuche-Gruppen getroffen. Eigentlicher Anlass der Reise nach Patagonien war die Einweihung des Krankenhauses „Ramón Carrillo“ in San Martín de los Andes. Doch nach der gewaltsamen Räumung besetzter Gebiete in Villa Mascardi (Río Negro) hielt es der Staatschef für geboten, den Dialog mit den Indigenen zu suchen. Deren Delegation unter Leitung von Häuptling („Lonko“) Julio Vera überreichte Fermández eine Petition, in der sie die Freilassung von Personen forderte, die im Zuge der Räumung festgenommen wurden. Die Mapuche-Vertreter beklagten den repressiven Charakter der staatlichen Maßnahmen. Des Weiteren wünschen sie, dass traditionelle Praktiken ihrer Medizin in dem neuen Gesundheitszentrum zur Anwendung kommen. Der Präsident begegnete dem Ansinnen mit Allgemeinplätzen. Er bekräftigte gegenüber den Gemeinschaften die Verpflichtung, den Respekt für die einheimischen Kulturen Argentiniens zu gewährleisten. Er betonte die Notwendigkeit, den Dialog im Sinne eines multikulturellen Aufbaus voranzutreiben.
Macri unterzieht sich OP
Ex-Präsident Maricio Macri ist am Dienstag erfolgreich an der Prostata operiert worden. Der urologische Eingriff wurde am Vormittag im Sanatorium La Trinidad im Buenos-Aires-Stadtteil Palermo vorgenommen. Gegen Mittag konnte der heutige Oppositionspolitiker aus der medizinischen Einrichtung entlassen werden. Am Nachmittag konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen. Macri stellt in diesen Tagen ein Buch vor, das unter dem Titel „Para qué“ (Wofür) im Planeta-Verlag erscheint und ab Dienstag im Handel erhältlich sein wird. Darin erzählt der einstige Staatschef von seinen Erfahrungen als Führungskraft bei Boca Juniors, der Stadt Buenos Aires und als Präsident des Landes.“Es geht um meine persönliche Reise, und was ich daraus gelernt habe“, erklärt er auf der Rückseite des Buches. Denkbar ist, dass Macri sich durch die Publikation für die Wahlen 2023 in Position bringen will. (AT/mc/dpa)
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