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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien


„Cristina 2023“

„Mit Cristina gibt es ein 2023“. Mit dieser Formulierung warb Mariano Recalde am Samstag für eine neue Kandidatur von Cristina Fernández de Kirchner bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr. Der Vorsitzende der Peronistischen Partei in der Stadt Buenos Aires hatte am Samstag zu einer Kundgebung in den Lezama-Park zur Unterstützung der aktuellen Vizepräsidentin der Nation eingeladen. Zum einen ging es dabei um eine Solidaritätsbekundung nach dem Attentat auf Kirchner zu Beginn des Monats. Zum anderen war es aber auch eine Manifestation gegen die Anklage der Staatsanwaltschaft, die zuletzt eine zwölfjährige Haftstrafe für Kirchner wegen Korruption gefordert hatte. Den zuständigen Staatsanwalt Diego Luciani ging Recalde hart an. Dieser sei „frauenfeindlich, patriarchisch und ein Freund von Mauricio Macri“, so der peronistische Politiker, der auch zu den Gründungsmitgliedern der Kirchner-nahen Nachwuchsorganisation „La Cámpora“ gehört. Am Ende seiner Rede rief Recalde die Anwesenden zur Unterstützung einer weiteren CFK-Kandidatur auf: „Lasst uns an ihrer Seite gehen. Wir wissen, dass Cristina Vaterland, Recht und Zukunft bedeutet.“


Erinnerung an Antonio Cafiero

„Er war ein großer Demokrat, der gemeinsam mit Raúl Alfonsín die Demokratie gerettet hat, als die Militärs ihre Gesichter bemalten.“ Mit diesen Worten würdigte Präsident Alberto Fernández den einstigen peronistischen Politiker Antonio Cafiero, der am Montag 100 Jahre alt geworden wäre. Die historische Anspielung bezog auf die Aufstände einiger Militärs Ende der 80er gegen die wieder hergestellte demokratische Ordnung. Zu Ehren des einstigen Gouverneurs der Provinz Buenos Aires, Wirtschaftsministers und PJ-Vorsitzenden veranstaltete die Peronistische Partei (PJ) eine Gedenkveranstaltung im ND Theater. Nach der Rückkehr zur Demokratie sei es Cafieros Ansatz gewesen, den Peronismus zu erneuern, so Fernández. Cafiero strebte Ende der 80er Jahre nach Höherem. Doch musste er sich im Kampf um die peronistische Präsidentschaftskandidatur Carlos Menem geschlagen geben. „Was wir an Cafiero heute so schätzen, ist sein Engagement und seine Fähigkeit, mit den Mächtigsten und den Ärmsten reden zu können“, würdigte der Staatschef, dessen aktueller Außenminister, Santiago Cafiero, ein Enkel des 2014 verstorbenen Antonio Cafiero ist.


Kirchneristas in der Kirche

Zu einem Stelldichein des Kirchner-Lagers ist die „Friedensmesse“ geraten, die Erzbischof von Mercedes-Luján, Jorge Scheinig, am vorigen Samstag in die Wallfahrtskirche von Luján abhielt. Der Gottesdienst, an dem auch Präsident Alberto Fernández teilnahm, stand im Zeichen des versuchten Attentats auf Vizepräsidentin Cristina Kirchner und sollte eigentlich dazu dienen, Gräben in der Gesellschaft zu schließen. Stattdessen aber fehlte die Opposition. Ein Umstand, für den der Erzbischof nun öffentlich um Entschuldigung bat: „Ich bin ins Fettnäpfchen getreten. Alles ging so schnell“, wird Scheinig im Nachrichtenportal Perfil zitiert. Die Bischöfe des Landes hätten zunächst lediglich vorgehabt, landesweit für den Frieden zu beten, erläutert der Geistliche. Eine zentrale Veranstaltung sei hingegen nicht vorgesehen gewesen. „Als mir der Bürgermeister von Luján dann vorschlug, eine Messe abzuhalten, sagte ich zu. Aber das Ausmaß wurde größer, und ich lud nicht ein. Ich muss um Verzeihung bitten.“


Alberto und Biden

Alberto Fernández hat offenbar recht bald Gelegenheit, in Washington mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Joe Biden zu sprechen. So informierte der argentinische Botschafter in den USA, Jorge Argüello, dass das im Juli wegen einer Covid-19-Ansteckung Bidens abgesagte Treffen nun sehr bald nachgeholt werde. Dieses sei grundsätzlich bereits bestätigt. „Uns fehlt noch, das genaue Datum festzulegen, aber wir arbeiten schon an der gemeinsamen Erklärung, die die beiden Präsidenten bekannt geben werden“, so der Botschafter in CNN Radio. Es könne sogar sein, dass Fernández in den nächsten Wochen zweimal in die Vereinigten Staaten reise: Geplant ist bereits eine Reise zur Eröffnung der UN-Generalversammlung am 20. September in New York.


Weitere Festnahme

Nach dem gescheiterten Anschlag auf Vizepräsidentin Cristina Kirchner hat die Polizei eine weitere Verdächtige festgenommen. Die Frau sei in der Ortschaft San Miguel nahe Buenos Aires gefasst worden, berichtete die Zeitung „La Nación“ am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise. Bei der Verdächtigen handelt es sich demnach um eine Vertraute der bereits verhafteten Freundin des mutmaßlichen Attentäters. Bei der Razzia an drei verschiedenen Orten wurden zudem Mobiltelefone und elektronische Geräte sichergestellt. Ein 27-jähriger Mann, der ebenfalls verdächtigt wird, in den Anschlag verwickelt zu sein, wurde am Mittwoch festgenommen. (AT/mc/dpa)


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