Alberto vs. Macri
Präsident Alberto Fernández und sein Amtsvorgänger Mauricio Macri haben sich einen Schlagabtausch geliefert, der gar nicht staatsmännisch war. Den Auftakt machte Fernández am Dienstagmittag bei der Veranstaltung zur Bekanntmachung von Autobahnbaumaßnahmen. Ohne Macri und seine ehemalige Regierungsmannschaft beim Namen zu nennen, sagte er: „Ich warte, dass ein Richter diese Wirtschaftskriminellen zu sich zitiert, damit sie die Schulden erklären, die sie im Namen Argentiniens gemacht haben.“ Fernández spielte damit auf den Rekordkredit an, den die Macri-Regierung 2018 beim Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten hatte. Macri, in einem Interview im uruguayischen Radio auf die Äußerungen seines Amtsnachfolgers angesprochen, entgegnete, man könne diesen nicht mehr ernst nehmen: „Er ist von der Rolle. Völlig außer Rand und Band.“ Macri wies daraufhin, dass seine Regierung den Kredit habe aufnehmen müssen, da die vorangegangene Kirchner-Regierung ihm ein Defizit hinterlassen hätten. Der IWF habe Argentinien eine helfende Hand gereicht. Niemand habe sich mit dem Geld aus dem Staub gemacht. Das sei „alles Lüge“, so Macri.
Erste Affenpocken-Fälle
Die Affenpocken sind nun auch in Argentinien nachgewiesen. Bei einem Mann aus dem Großraum Buenos Aires sei das Virus bestätigt worden, teilte das Gesundheitsministerium am vorigen Freitag mit. Der Betroffene war Anfang Mai in Spanien und entwickelte nach seiner Rückkehr nach Argentinien Symptome wie Fieber und Hautbläschen an verschieden Körperstellen. Nach einer Untersuchung in einem Krankenhaus kam er in Quarantäne. Der Mann hat somit die erste nachgewiesene Infektion mit Affenpocken in Lateinamerika. Kurz darauf wurde eine Ansteckung dann bei einer Person aus Spanien nachgewiesen, die derzeit in der Provinz Buenos Aires zu Besuch ist. Affenpocken sind eine Viruserkrankung und vor allem in West- und Zentralafrika verbreitet. Anfang Mai war ein Affenpocken-Fall bei einem Menschen in Großbritannien nachgewiesen worden. Seitdem berichten immer mehr Staaten, in denen das Virus bislang eigentlich nicht vorkam, von nachgewiesenen Ansteckungen von Mensch zu Mensch.
Alberto in Parguay
„Argentinien und Paraguay haben eine Schicksalsgemeinschaft, die wir vertiefen wollen“, sagte Alberto Fernández bei seinem Besuch am Montag in dem Nachbarland im Nordosten. Der argentinische Staatschef besichtigte gemeinsam mit seinem paraguayischen Amtskollegen Mario Abdo Benítez die Arbeiten am Staudamm von Aña Cuá, welcher die Energieproduktion des Kraftwerks Yacyretá um bis zu 20 Prozent steigern soll. Die Anlage befindet sich am Río Paraná im Grenzgebiet von Paraguay und Argentinien. Grund für Spannungen war zuletzt auch der seit Beginn der Corona-Pandemie geschlossene Grenzübergang Ayolas / Ituzaingó. Wie die Zeitung „La Nación“ berichtete, drängen sowohl die paraguayische Seite wie Gustavo Valdés (UCR), der Gouverneur der angrenzenden argentinischen Provinz Corrientes, auf eine baldige Öffnung. Letzterer hatte sich zudem beschwert, nicht zu dem Präsidententreffen eingeladen worden zu sein. Zwar kündigten Abdo Benítez und Fernández an, baldmöglichst auf eine Lösung der unbefriedigenden Grenzsituation hinzuarbeiten. Auf ein konkretes Datum verständigten sie sich jedoch nicht. Bis dahin bleibt der Übergang dicht. (AT/mc)
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