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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien


Appelle an die Solidarität

Mit Appellen an Solidarität, Brüderlichkeit und „soziale Freundschaft“ hat sich der Erzbischof von Buenos Aires, Mario Poli, an die Öffentlichkeit gewandt. Beim traditionellen Festgottesdienst (Te Deum) anlässlich des Nationalfeiertags am 25. Mai in der Kathedrale betonte der Geistliche in seiner Predigt die Notwendigkeit, dass man an den Nächsten denken müsse, wenn es den Familien an Brot, Gesundheit, Bildung und Gerechtigkeit fehle. Poli machte aber auch Mut: „Es gibt ein hoffnungsvolles Morgen, wenn wir die authentischen Werte, die aus der Vergangenheit stammen, nicht verleugnen.“ Der Erzbischof hob hervor, dass die Demokratie als Organisationsform der Gesellschaft Raum für Brüderlichkeit biete. Allerdings fordere das System auch eine Ethik, die auf Güte und Solidarität gründe, sowie die Bereitschaft zum Dialog, um Übereinkünfte zum allgemeinen Wohl zu erzielen. Unter den Zuhörern im Gotteshaus an der Plaza de Mayo befand sich auch Staatspräsident Alberto Fernández mit seinem Kabinett. Nicht zugegen war Albertos Stellvertreterin Cristina Kirchner. Im Anschluss an den Gottesdienst erklärte der Präsident, mit den Ansichten und Forderungen Polis „zu 100 Prozent“ einverstanden zu sein. Am 25. Mai wird in Argentinien an den Beginn der Mai-Revolution im Jahr 1810 erinnert, die schließlich sechs Jahre später zur Unabhängigkeit führte.


Cannabis-Gesetz verkündet

Bei der Verkündung des neuen Cannabis-Gesetzes hat Präsident Alberto Fernández das erst kürzlich im Kongress verabschiedete Gesetz als „Triumph gegen die Heuchelei in Argentinien“ gefeiert. „Heute haben wir einen weiteren Sieg gegen die Scheinheiligkeit errungen, denn Cannabis war für einen großen Teil der Gesellschaft ein verbotenes Wort“, sagte er am Dienstag im Beisein von Entwicklungsminister Matías Kulfas bei der Veranstaltung in der Casa Rosada. Er habe schon viele Momente gesellschaftlicher Heuchelei erlebt, so etwa bei der gleichgeschlechtlichen Ehe oder dem Abtreibungsgesetz, sei jedoch ein „leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Heuchelei“. Mit der neuen Regelung soll ein verbesserter rechtlicher Rahmen für die Cannabis-Industrie in Argentinien geschaffen werden. Dies soll unter anderem Investitionen in dem Bereich fördern. Argentinien erlaubt den therapeutischen Konsum von Cannabis, wenn die jeweiligen Patienten im Reprocann-Programm registriert sind.


Weder Studium, noch Arbeit

Jeder vierte junge Argentinier zwischen 18 und 24 Jahren geht weder zur Schule noch arbeitet er. Zu diesem beunruhigenden Ergebnis kam eine Studie der Katholischen Universitä (UCA), die am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Hälfte der erwähnten Altersgruppe ist demnach vom Bildungssystem ausgeschlossen. Ein Viertel studiert nicht nur nicht, sondern geht auch keiner Arbeit nach. Der Trend habe sich verfestigt, obwohl bei der schulischen Ausbildung 2021 im Vergleich zu den Vorjahren Verbesserungen zu verzeichnen waren. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit einhergehende sozioökonomische Krise habe nach Erkenntnissen der Wissenschaftler aber keine großen Auswirkungen auf die „doppelte Ausgrenzung“ gehabt. Diese Exklusion - sowohl von der Bildung als auch vom Arbeitsmarkt - sei bei Frauen höher als bei Männern, heißt es in der Untersuchung. Bei Frauen liege sie demnach um zehn Prozentpunkte höher. (AT/mc/wvg)


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