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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien


Streit um Aufklärungsbroschüre

Reine Präventionsmaßnahme oder Anstiftung zum Drogenkonsum? Eine von der örtlichen Direktion für Jugendpolitik auf einem Stadtfest in Morón (Provinz Buenos Aires) verbreitete Broschüre zum Thema Drogenkonsum hat im Wochenverlauf für hitzige Debatten gesorgt. Inhalt des am Sonntag verteilten „Hosentaschenratgebers“ waren Hinweise, wie etwa Marihuana oder Kokain sicher und verantwortungsbewusst konsumiert werden könnten. Wörtlich hieß es darin: „Besorge Dir Gras nur aus vertrauenswürdigen Quellen“ oder „Nimm zuerst wenig und schaue, wie Dein Körper darauf reagiert“. Insbesondere Oppositionspolitiker reagierten empört auf die Broschüre. Mehrere von ihnen, darunter der JxC-Abgeordnete Waldo Wolff, stellten Strafanzeige gegen den Bürgermeister von Morón, Lucas Ghi. Gerade angesichts der Drogenproblematik in den Vororten von Buenos Aires sei es verantwortungslos, junge Menschen mit derartigen Broschüren zum Konsum anzustiften, so der Grundton der Kritik. Der Gesundheitssekretär von Morón, Martín Latorraca, antwortete darauf, dass niemand aufgrund einer Broschüre anfange, Drogen zu nehmen. Das Aufklärungsprojekt richte sich an Bürger, die ohnehin konsumierten, und sei dazu gedacht, weiteren Schaden von diesen abzuwenden, sagte er gegenüber dem Fernsehsender „TN“.


Abgrenzung von Milei

Auf klare Abgrenzung zum neoliberalen Populisten Javier Milei ist das Oppositionsbündnis „Juntos por el Cambio“ (JxC) gegangen. „Wir sind die einzige republikanische Alternative - liberal, nicht anarchistisch“, formulierte der Vorsitzende der Radikalen Bürgerunion (UCR), Gerardo Morales, nach dem Treffen im Instituto Hannah Arendt von Buenos Aires. An der Unterredung nahmen auch Ex-Präsident Mauricio Macri sowie weitere führende Vertreter des stärksten Oppositionsbündnisses teil, welches neben der UCR auch die PRO-Partei und die Coalición Cívica umfasst. Milei hingegen sei nicht Teil dieser Allianz, betonte Morales. Darüber habe bei allen Teilnehmern Konsens bestanden. Morales beklagte den Zustand der Regierungskoalition „Frente de Todos“. Diese verzehre ihre Energien darin, sich selbst zu zerfleischen, anstatt die Probleme des Landes zu lösen. PRO-Chefin Patricia Bullrich gab Auskunft, dass während des Treffens nicht über Kandidaturen für die Wahlen 2023 gesprochen worden sei. Vielmehr sei es darum gegangen, das Bündnis zu stärken.


Gewalt an Minderjährigen

Die Porteño-Diskothek „Crobar“ machte vergangenes Wochenende unschöne Schlagzeilen: Zwei 17-Jährige gaben an, bei einer Tanznacht am vorigen Samstag von zwei Mitarbeitern des Clubs zunächst unter Drogen gesetzt und daraufhin sexuell belästigt worden zu sein. Die minderjährigen Schülerinnen erstatteten Anzeige gegen die beiden Männer, die ihnen vor dem Kontrollverlust alkoholische Getränke angeboten haben sollen. Die beiden Mädchen wurden noch in derselben Nacht in einem Krankenhaus behandelt. Auch im Club „Pinar de Rocha“ in Morón, Provinz Buenos Aires, wurde eine Minderjährige am Samstag unter Drogeneinfluss Opfer sexueller Gewalt. Bei ärztlichen Untersuchungen wurden „Verletzungen und untrügliche Anzeichen für sexuellen Missbrauch“ am Körper der erst 14-Jährigen festgestellt. (AT/wvg/mc/cld)


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