Vergiftetes Geschenk
Mit der Auswahl ihres Geburtstagsgeschenks für Präsident Alberto Fernández hat Vizepräsidentin Cristina Kirchner im Laufe der Woche für Aufsehen gesorgt. „Ich habe dem Präsidenten ein Buch mit dem Titel „Diario de una temporada en el quinto piso“ (dt. etwa: Tagebuch einer Saison im fünften Stock) als Geschenk geschickt“, so Kirchner am Samstag auf einer Veranstaltung zum Malwinen-Gedenktag. Autor des Werks ist der Soziologe und Historiker Juan Carlos Torre. Das Brisante an dem Geschenk: Das Buch erzählt von den Turbulenzen während der Regierungszeit Raul Alfonsins, die letztendlich dazu führten, dass dieser die Präsidentschaft vorzeitig an Carlos Menem abgeben musste. Alfonsin verhandelte in den 80er-Jahren ebenfalls mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und regierte gegen große politische Widerstände. Angesichts des derzeitigen Kontaktabbruchs zwischen Kirchner und Fernández werteten die meisten Kommentatoren das Geschenk als toxische Geste in Richtung des Präsidenten. Cristina hingegen beteuerte, sie habe ihm das Buch geschickt, damit Albertos Sprecherin hinterher nicht sage, sie habe ihm nichts geschenkt. Ob Alberto das Buch zu seinem Geburtstag am 2. April empfangen oder gar bereits gelesen hat, ist nicht bekannt.
Streit um „Zeltlager“
Die Protestzeltlager auf der „9 de Julio“ in Buenos Aires sind zu einem Dauerthema der Innenpolitik geworden. Denn sie beeinträchtigen den Verkehr im Herzen der Hauptstadt massiv. Um Abhilfe zu schaffen, hat Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta nun angekündigt, künftig derartige Proteste vor dem an der „9 de Julio“ gelegenen Sozialministerium der Nation unterbinden zu wollen. Er werde die Polizei einsetzen, um eine Situation wie in der Vorwoche zu verhindern. Sozialaktivisten hatten sich vor dem Ministerium festgesetzt, um gegen Sozialkürzungen zu demonstrieren. Die Protestierer zeigten sich indes unbeeindruckt. Eduardo Belliboni von der „Unidad Piquetera“ drohte gar mit einem Protestzeltlager von 50.000 Personen, sollte es keine Einigung bezüglich der Sozialpläne geben. Verhandlungspartner ist indes nicht Larretas Stadtverwaltung, sondern die Nationalregierung. Im Lager des ultraliberalen Populisten Javier Milei hat sich unterdessen eine Initiative gebildet, die das Ziel hat, derartige Protestformen zu verbieten. Denn solche Straßenblockaden widersprächen dem Recht auf Bewegungsfreiheit und einem funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr.
Maradona-Trikot wird versteigert
Das Trikot, das Fußball-Legende Diego Maradona bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko im Viertelfinale gegen England getragen hat, wird in London versteigert. Laut dem Auktionshaus Sotheby‘s könnte es bis zu sechs Millionen britische Pfund bringen. Die Auktion im Internet soll am 20. April beginnen. Bis zum 4. Mai können Gebote abgegeben werden. Maradona hatte in dem legendären Spiel, das Argentinien mit 2:1 gewann, beide Tore erzielt, darunter seinen berüchtigten Treffer mit der Faust. Maradona hatte nach dem Spiel sein Trikot mit dem englischen Mittelfeldspieler Steve Hodge getauscht. Der entschied sich nun dazu, es zu verkaufen. (AT/wvg/mc/dpa)
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