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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien


Forschungsreise

Nach einem fünfwöchigen Forschungsaufenthalt in der Provinz Santa Cruz haben Forschende aus Argentinien und Deutschland ihre gemeinsamen Messungen beendet und sind nach La Plata zurückgekehrt. Ziel der Wissenschaftler war es herauszufinden, wie sich die Massenänderungen des Südlichen Patagonischen Eisfelds auf dessen Schwerefeld und die Beschaffenheit der Erdkruste auswirken, so die Technische Universität Dresden. Als Ursachen für die schwankenden Eismassen sehen die Forschenden den Klimawandel, aber auch die natürliche Klimavariabilität und andauernde dynamische Ausgleichsvorgänge im Eis. Mit hochempfindlichen Messgeräten und Satellitendaten konnten sie zeigen, dass der Eisverlust unter anderem dazu führt, dass sich die Erdkruste um etwa vier Zentimeter im Jahr anhebt. Die Forschenden erhoffen sich von den Ergebnissen weitere Erkenntnisse über die Struktur des Erdinneren und über die Natur der beobachteten Deformationsprozesse. An dem Projekt beteiligt waren Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden (TUD), des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Leipzig, der Universidad Nacional de La Plata (UNLP) und das deutsch-argentinische geodätische Observatorium AGGO.


CFK-Büro beschädigt

Während der Ausschreitungen vor dem Kongressgebäude Ende voriger Woche ist auch das Büro von Vizepräsidentin Cristina Kirchner in Mitleidenschaft gezogen worden. In einem vor wenigen Tagen von der Vizepräsidentin auf Instagram veröffentlichten Video war zu sehen, wie der Fußboden und mehrere Tischplatten innerhalb des Büros mit Glasscherben und Steinen übersät waren. Ein Mitarbeiter Kirchners filmte, wie ein Wurfgeschoss eine Fensterscheibe durchschlug. Cristina selbst sagte in dem etwa zweieinhalbminütigen Video, sie habe sich zum Zeitpunkt des Angriffs innerhalb des Büros aufgehalten. Es sei paradox, dass gerade ihr Büro attackiert worden sei; schließlich sei sie es gewesen sei, die sich stets gegen „Geierfonds“ und den IWF engagiert hätte, so Kirchner weiter. An anderer Stelle deutete sie an, es könne sich bei dem Angriff um eine geplante Aktion gehandelt haben. Demonstranten hatten während der Kongressdebatte über das Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vor dem Kongressgebäude randaliert. In der Nacht zum Dienstag nahm die Polizei einen Hauptverdächtigen fest.


Fernsehteam festgesetzt

Ein Team des argentinischen Fernsehsenders C5N ist am vergangenen Wochenende während eines Einsatzes in der Ukraine von ukrainischen Sicherheitskräften über mehrere Stunden festgesetzt und verhört worden. Eigenen Angaben zufolge wollten die Journalisten, darunter die Kriegsberichterstatterin Karin Marón, über einen bombardierten Flughafen im Umkreis der Stadt Lwiw berichten. Ukrainische Sicherheitskräfte sahen in den Journalisten jedoch feindliche Spione und nahmen diese fest. Das anschließende Verhör zog sich den Journalisten zufolge über zehn Stunden hin. Die Festgenommenen beklagten außerdem, von den Sicherheitskräften trotz Presseausweisen rechtswidrig behandelt worden zu sein: So hätten diese nicht nur deren Privathandys inspiziert, sondern auch willkürlich privates und journalistisches Material von Datenträgern gelöscht. Die Situation konnte erst aufgeklärt werden, als sich das argentinische Außenministerium in den Vorgang einschaltete.


Präsident im Schwimmbad

Einen überaus volksnahen Präsidenten erlebten die Teilnehmer eines Wassergymnastik-Kurses im Sportzentrum „Tierras Altas“ in Tortuguitas (Provinz Buenos Aires). Dort erschien Alberto Fernández am Dienstag völlig überraschend. Gemeinsam mit den Anwesenden machte das Staatsoberhaupt vom Beckenrand aus mehrere rhythmische Bewegungen. Dies ist zu sehen in einem 22 Sekunden langen Video auf dem offiziellen Twitter-Konto des Präsidenten. „Ich denke, sie haben nicht erwartet, dass ich in einer Wassergymnastik-Klasse auftauche“, merkte Fernández an. Im Hintergrund des Mitschnitts sind Kommentare wie: „Werft ihn nicht ins Wasser“ zu hören. Die Stippvisite fand im Rahmen eines Besuchs im Bezirk Islas Malvinas statt, bei dem Fernández gemeinsam mit Provinzgouverneur Axel Kicillof die renovierte Bahnstation von Tortuguitas einweihte.


Entscheidung im Senat

Nachdem die Deputiertenkammer in der Vorwoche mit deutlicher Mehrheit dem Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds zugestimmt hatte, traf gestern nun der Senat zusammen, um in der Sache zu befinden. Die Sitzung begann gestern um 14 Uhr unter Vorsitz von Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner. Politische Beobachter erwarteten eine lange Aussprache bis weit nach Redaktionsschluss. Da das Oppositionsbündnis Juntos por el Cambio im Vorfeld Zustimmung signalisiert hatte, wurde die Annahme des Regierungsvorschlags erwartet. Um Ausschreitungen wie in der Vorwoche zu vermeiden, wurde der Platz vor dem Kongress für Demonstranten gesperrt. (wvg/mc)

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