Nahost-Reise abgesagt
Präsident Alberto Fernández hat seine für Montag geplante Reise in den Nahen Osten vorerst abgesagt. Grund für die Absage war übereinstimmenden Medienberichten zufolge der Krieg in der Ukraine. Die Reise solle jedoch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, so eine Sprecherin des Präsidenten gegenüber der Zeitung „Clarín“. Ursprünglich standen ein Besuch der Weltausstellung „Expo 2020“ in Dubai sowie ein Aufenthalt im Emirat Abu Dhabi auf dem Programm. Am Mittwoch wollte der Präsident dann nach Saudi Arabien weiterreisen. Albertos für den heutigen Freitag geplante Reise in die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile soll jedoch wie geplant stattfinden. Dort wird er an der Amtseinführung des erst kürzlich gewählten chilenischen Präsidenten Gabriel Boric teilnehmen. Geplant ist außerdem ein bilaterales Gespräch mit dem peruanischen Präsidenten Pedro Castillo. Begleitet wird Alberto in Chile unter anderem von Außenminister Santiago Cafiero und Gesundheitsministerin Carla Vizzotti.
Ermittlungen abgeschlossen
Über ein Jahr nach dem Tod der Fußball-Legende Diego Maradona hat die Justiz des südamerikanischen Landes die Ermittlungen zu den Todesumständen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft werde in den kommenden Wochen nun die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen sieben Angeklagte beantragen, berichtete der Fernsehsender TN in der Nacht auf Dienstag. Den Verdächtigen wird Totschlag vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren. Ermittelt wurde unter anderem gegen Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, die Psychiaterin und den Psychologen. Alle weisen die Vorwürfe zurück. Maradona war am 25. November 2020 in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wenige Wochen zuvor hatte er sich einer Gehirnoperation unterzogen. Offenbar waren bei der häuslichen Pflege des gesundheitlich schwer angeschlagenen früheren Spitzensportlers massive Fehler gemacht worden.
Haftstrafe für Ex-Bischof
Ein ehemaliger Bischof und Vertrauter von Papst Franziskus ist wegen sexuellen Missbrauchs von einem Gericht in Salta zu einer viereinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Gustavo Oscar Zanchetta wurde nach der Urteilsverkündung verhaftet, wie die örtliche Staatsanwaltschaft am vorigen Freitag mitteilte. Der emeritierte Bischof von Orán soll mehrere Priesteranwärter sexuell missbraucht haben. Zudem wurde ihm finanzielles Missmanagement vorgeworfen. „Wir können das Ausmaß des von den Opfern erlittenen Schadens nicht bemessen, aber wir haben die Pflicht, ihnen und der Gesellschaft eine Antwort von Seiten der Justiz zu geben“, sagte Staatsanwalt Pablo Rivero. Zanchetta gilt als Vertrauter von Papst Franziskus. Nachdem die Vorwürfe gegen ihn bekannt wurden und er das Bischofsamt in Orán aufgab, arbeitete der 57-Jährige im Vatikan als Berater in der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls.
Kelper auf Seiten der Ukraine
Die Bewohner der Malwinen haben sich in einer Erklärung ihres Parlaments solidarisch mit der Ukraine erklärt und dabei Parallelen zum Krieg gegen Argentinien gezogen. Wie heute die Ukrainer seien auch die Kelper einst der Invasion eines „feindlichen Nachbarn“ ausgesetzt gewesen. Von daher könne man sich mit der aktuellen Situation der Ukrainer identifizieren, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Dokument. Darin wird zu Spenden für die Ukrainer aufgerufen. Die historischen Anspielungen der Inselbewohner beziehen sich auf die argentinische Militärinvasion auf der Inselgruppe vor 40 Jahren, die von Großbritannien zurückgeschlagen wurde. Das Vereinigte Königreich verwaltet die Malwinen seit 1833. Argentinien akzeptiert dies nicht.
Botschafter meldet sich zu Wort
Mit scharfer Kritik hat der deutsche Botschafter in Argentinien, Dr. Ulrich Sante, am Sonntag auf einen Tweet der russischen Botschaft in Buenos Aires reagiert. Inhalt des Tweets war eine in der Zeitung „La Nación“ veröffentlichte Kolumne von Santes russischem Amtskollegen Dmitry Feoktistov, in welcher dieser die russische Position zum Krieg in der Ukraine erläutert. Die „militärische Spezialoperation“ sei demnach legitim und habe zum Ziel, die Zivilbevölkerung im Donbass zu „retten“. Darüber hinaus solle die Ukraine entmilitarisiert und entnazifiziert werden. Sante zeigte sich demgegenüber empört: Der Beitrag sei zynisch, man könne dazu nicht schweigen, schrieb er in seinem Tweet. Das russische Vorgehen sei ein Massaker an unschuldigen Männern, Frauen und Kindern und habe nichts mit einem Kampf gegen den Nazismus zu tun. Wer dies glaube, solle sich schämen, so der Botschafter zum Ende seines Tweets. Sante ist bekannt für seine teils energischen Twitter-Botschaften. Erst kürzlich wurde Axel Kicillof, Gouverneur der Provinz Buenos Aires, zum Gegenstand eines Botschafter-Tweets. Grund hierfür war Kicillofs Abwesenheit bei einem offiziellen Besuch des deutschen Diplomaten. (dpa/wvg/mc)
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