Deutscher zeitweise vermisst
Der deutsche Biologe Sven Thatje galt mehrere Tage lang als verschwunden. Wie das Internetportal „Infobae“ berichtet, hatte der Wissenschaftler in der Vorwoche am Mittwoch - zwei Tage vor seinem 47. Geburtstag - seine Unterkunft im Buenos-Aires-Stadtteil Villa Urquiza im Streit verlassen. Seine Gastgeber, ein argentinisches Wissenschaftlerpaar, erstattete eine Vermisstenanzeige. Vom „mysteriösen Verschwinden eines deutschen Biologen“ war darauf in den Medien die Rede. Die Sorge wurde noch gespeist durch Informationen, dass Thatje in der Vergangenheit psychische Probleme hatte und zuletzt vereinsamt gewesen sei. Schließlich löste sich die Spannung aber auf, denn der Gesuchte wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag (1.20 Uhr) im Stadtteil Puerto Madero von der Polizei aufgefunden. Der Mann sei bei Bewusstsein gewesen und habe den Beamten auf Spanisch Angaben zu seinem Verbleib machen können, so „Infobae“. Demnach sei der Deutsche viel durch die Stadt gegangen und mit eigenen Mitteln nach Puerto Madero gelangt. Der Rettungsdienst SAME bestätigte die Orientierungsfähigkeit des 47-Jährigen. Thatje war vor knapp zwei Wochen nach Argentinien gekommen mit dem Ziel, in Ushuaia eine Arbeit aufzunehmen. Zuvor wollte er noch einige Tage in Buenos Aires verbringen.
Alberto kritisiert Demokratie-Gipfel
Mit einer Videobotschaft hat sich Präsident Alberto Fernández vor wenigen Tagen an dem von der US-Regierung organisierten „Demokratie-Gipfel“ beteiligt. In seiner Ansprache äußerte sich der argentinische Staatschef vor allem kritisch darüber, dass unter anderen Ländern auch Bolivien nicht eingeladen worden war. Die Vorgänge um die Präsidentenwahl in Bolivien 2019, in deren Folge Ex-Präsident Evo Morales sein Land verlassen musste, bezeichnete er wörtlich als „Staatsstreich“. Fernández hinterfragte zugleich die Rolle, die die Organisation Amerikanischer Staaten (span. Abk.: OEA) damals spielten. Diese habe damals die Maßnahmen gegen Morales gedeckt. Mittlerweile ist mit Luis Arce jedoch ein Parteifreund Morales‘ durch demokratische Wahlen ins bolivianische Präsidentenamt gelangt. Vor diesem Hintergrund sagte Fernández: „Ich möchte an diesem Tag, an dem die Demokratie uns zusammenruft, die Realität in Bolivien hervorheben. Denn vielleicht ist Bolivien heute ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Demokratie.“ Zu weiteren nicht eingeladenen Ländern der Region wie Venezuela oder Nicaragua äußerte sich der argentinische Präsident nicht.
Krawalle nach Polizei-Schüssen
Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle haben sich Sicherheitskräfte und Demonstranten schwere Auseinandersetzungen geliefert. Aufgebrachte Menschen schleuderten am vorigen Freitag im Badeort Miramar Steine und Brandsätze auf die Polizisten, wie im Fernsehen zu sehen war. Die Beamten feuerten mit Gummigeschossen und Tränengas in die Menge. In der Nacht zuvor hatte sich ein 16-Jähriger mit seinem Motorrad einer Polizeikontrolle widersetzt. Nach einer Verfolgungsjagd wurde er von den Beamten gestellt und von einem Schuss in die Brust getroffen. Ein Polizist wurde festgenommen. Nach Medienberichten sagte der Beamte aus, der Schuss habe sich versehentlich gelöst. (AT/wvg/mc)
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