„MS Hamburg“ darf nicht anlegen
Dem Kreuzfahrtschiff „MS Hamburg“ ist am Dienstag das Anlegen in Puerto Madryn untersagt worden. Grund ist ein Corona-Fall an Bord. Das Schiff hatte schon an den Tagen zuvor für Schlagzeilen gesorgt. Es hatte am vorigen Freitagabend von den Kapverdischen Inseln kommend in Buenos Aires angelegt. Kurz zuvor hatten die hiesigen Behörden indes jede Einreise aus Afrika auf See- oder Luftwege nach Argentinien untersagt, um eine Ausbreitung der Omikon-Variente zu unterbinden. Nach einer Warnung wegen eines positiven Corona-Tests wurden bei den 170 Passagieren sowie den 156 Besatzungsmitgliedern PCR-Tests genommen. Diese seien nach Angaben von Gesundheitsministerin Carla Vizzotti zunächst alle negativ ausgefallen. Erst am Montag habe bei einem Besatzungsmitglied dann ein positives Ergebnis vorgelegen, obwohl der Test zwei Tage zuvor noch negativ ausgefallen sei. Vizzotti widersprach Darstellungen hiesiger Medien, die Hafenbehörden in Buenos Aires hätten die geografische Lage der Kapverdischen Inseln fälschlicherweise nicht Afrika zuordnet und somit leichtfertig einen Landgang der meist aus Deutschland kommenden Passagiere gestattet hätten. Nächster vorgesehener Stopp des Schiffes, das seine Fahrt auf Teneriffa begonnen hatte, ist nun Ushuaia. Die „MS Hamburg“ wurde 1997 von der MTW Schiffswerft in Wismar gebaut. Sie ist seit 2012 für den Bremer Touristikanbieter Plantours Kreuzfahrten im Einsatz. Formal fährt das Schiff unter der Flagge der Bahamas. Bordsprache ist jedoch Deutsch.
Anklage gegen Macri
Mauricio Macri ist wegen illegalen Ausspionierens im Zusammenhang mit dem im Jahr 2017 gesunkenen U-Boot „ARA San Juan“ angeklagt worden. Der Bundesrichter Martín Bava ordnete zwar keine Untersuchungshaft für Macri an, aber ein Embargo von 100 Millionen Pesos auf das Vermögen des Unternehmers. Zudem dürfe Macri, der zu einem Besuch in Chile war, Argentinien nach seiner Rückkehr nicht verlassen. Der ehemalige Staatspräsident sprach von einer „politischen Verfolgung“. Macri wird vorgeworfen, für das illegale Ausspionieren von Angehörigen verunglückter Soldaten verantwortlich zu sein. Das U-Boot „ARA San Juan“ war im November 2017 mit 44 Seeleuten an Bord auf der Fahrt an der patagonischen Atlantikküste verschwunden. Nach dem Verschwinden der „ARA San Juan“ organisierten die Angehörigen der Matrosen immer wieder Demonstrationen und forderten eine umfassende Aufklärung des Unglücks. Während dieser Zeit soll der Geheimdienst AFI die Telefone von Familienmitgliedern der verschollenen Soldaten abgehört, die Aktivitäten in sozialen Netzwerken überwacht und Demonstranten fotografiert haben. Macri sei verantwortlich für diesen illegalen Geheimdiensteinsatz, urteilt Richter Bava.
Argentinien spendet Impfstoff
Argentinien spendet in größerem Umfang den Impfstoff AstraZeneca an Ländern in verschiedenen Gegenden der Welt. Wie das Außenministerium am Montag bekanntgab, gingen am selben Tag 350.000 Dosen des britisch-schwedischen Vakzins nach Angola sowie 42.000 Dosen in die östliche Karibik. Weitere 400.000 Dosen sollen demnächst nach Kenia gehen und 30.000 Dosen nach Barbados. Bereits zuvor hatte es Hilfslieferungen nach Vietnam (500.000 Dosen) und Mosambik (450.000) sowie eine erste Lieferung in die Ostkaribik (50.000) gegeben. Argentinien sei selbst Empfänger von Impfstoffspenden gewesen, heißt es in der Pressemitteilung des Außenministeriums. Wo nun ein ausreichender Vorrat für die eigene Bevölkerung vorhanden sei, befinde sich das Land in der Lage, zur gerechten Verteilung von Impfstoff in der Welt beizutragen.
Ehre für Guzmán
Wirtschaftsminister Martin Guzmán (39) ist von Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt worden. Dies berichtete die Katholische Presseagentur unter Berufung auf den Vatikan. Guzmán leitet seit 2019 das Wirtschaftsressort in der argentinischen Regierung. Zu seinen Hauptaufgaben zählen die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und dem Pariser Club zur Neustrukturierung der argentinischen Auslandsschulden. Die päpstliche Akademie wurde 1994 gegründet und hat ihren Sitz in den Vatikanischen Gärten. Ziel ist die Förderung der Sozialwissenschaften. Ihre Mitglieder werden unabhängig von Nationalität oder Religionszugehörigkeit nominiert.
Maradona-Gedenkstätte
Geht es nach seinen Angehörigen, soll es für Diego Maradona bald eine nationale Gedenkstätte geben. Anlässlich des ersten Todestages der Fußball-Legende brachten die Erben einen entsprechenden Wunsch an das Stadtparlament von Buenos Aires heran. Die Idee sei, einen „Ort der ewigen Ruhe zu schaffen, der geeignet sei die Anerkennung und Liebe von Millionen von Menschen zu empfangen“, hieß es in der Petition. Der Zugang zur Maradona-Gedenkstätte, deren Platz am Ufer des Río de la Plata sein könne, solle gratis sein. (AT/mc)
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