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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Mordfall im Kiosk

Wenige Tage vor den Kongresswahlen hat ein Mordfall in der Westzone des Großraums Buenos Aires eine neue Debatte über die Sicherheitslage in den Vorstädten ausgelöst. Als mutmaßlicher Täter gilt ein 30-jähriger Mann: Er soll am Montagnachmittag einen Kiosk im Zentrum von Ramos Mejia (Bezirk La Matanza) überfallen und dabei den Kioskbesitzer mit sechs Kugeln erschossen haben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge flüchtete der mutmaßliche Täter danach in Begleitung einer 15-Jährigen auf einem Motorrad. Die Polizei konnte beide wenig später festnehmen. Im Anschluss an die Tat kam es am Montagabend vor der nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernten Polizeistation zu Protesten aufgebrachter Bürger. Diese beklagten eine immer instabiler werdende Sicherheitslage in weiten Teilen der Vorstädte und forderten den Rücktritt der verantwortlichen Politiker. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein. Für Aufsehen sorgte zudem, dass der mutmaßliche Täter bereits wegen ähnlicher Verbrechen im Gefängnis saß und erst Ende vergangenen Jahres entlassen wurde. Die Sicherheitslage in den Vorstädten von Buenos Aires gilt neben der Inflation zudem als wichtiges Thema für die anstehende Kongresswahl am Sonntag - nicht zuletzt, weil dort ein hoher Anteil der Wahlberechtigten lebt.


Alberto vs. Córdoba

Durch polemische Äußerungen hat Alberto Fernández die Provinz Córdoba düpiert. „Wir wollen, dass sich Córdoba ein für alle Mal in das Land integriert und Teil Argentiniens wird.“ Der Staatspräsident sagte dies vor wenigen Tagen bei einem Treffen von Bürgermeistern der nationalen Regierungsallianz aus der genannten Provinz im CCK. Fernández bezeichnete den Gliedstaat dabei als „feindliches Territorium“. Die dortige Politik habe immer das Bedürfnis, etwas Anderes als der Rest des Landes zu sein. Córdoba ist für das Kirchner-Lager immer ein schwieriges Pflaster gewesen. Selbst die dortige Peronistische Partei (PJ) geht eigene Wege und stand in Opposition zu den Kirchner-Regierungen, die sich ja ebenfalls auf Perón beriefen. Bei den Wahlen 2015 gab Córdoba den Ausschlag für den Sieg von Mauricio Macri gegen den Kirchner-nahen Gegenkandidaten Daniel Scioli. Kritik an Fernández gab es unter anderem von Patricia Bullrich, der Vorsitzenden der oppositionellen PRO-Partei. „Von Föderalismus begreift der Präsident nichts.“ Der Staatschef zeige sich als Porteño im schlechten Sinne, da er Córdoba nicht verstehe. Auch verhalte er sich wie ein Kirchnerist, da er meine, dass jemand, der anders denkt, ausgegrenzt gehöre. (AT/wvg/mc)

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