Flugverkehr normalisiert
Die Nationalregierung hat angekündigt, die hiesigen Beschränkungen des internationalen Flugreiseverkehrs aufzuheben. Ab dem kommenden Mittwoch soll die tägliche Begrenzung von Flugreisenden, die ins Land kommen, nicht mehr gelten. Dies gab die nationale Verwaltung der zivilen Luftfahrt (ANAC) bekannt. Bis dahin ist die Zahl der auf dem Luftweg einreisenden Personen auf 28.000 begrenzt. Ausschlaggebend für die Lockerungen war, dass die Quote der komplett geimpften Personen in Argentinien mittlerweile die 50-Prozent-Marke überschritten hat. Ab dem 19. Oktober können die Fluggesellschaften wieder Flüge in dem Umfang anbieten, wie es ihnen geboten scheint. Die Nachfrage könnte demnächst signifikant steigen, denn ab dem 1. November dürfen auch Touristen ins Land kommen. Wenn sie vollständig geimpft sind, brauchen sie sich nicht in Selbstisolierung begeben. Ein negativer PCR-Test vor Reiseantritt ist eine weitere Voraussetzung. Lufthansa fliegt mittwochs, freitags und sonntags von Frankfurt / Main nach Ezeiza und in der Gegenrichtung montags, donnerstags und samstags. Swiss Air startet dienstags und freitags von Zürich nach Ezeiza. Zurück geht es mittwochs und samstags.
Twitter-Streit
Mit seiner Antwort auf einen Tweet des Comic-Zeichners „Nik“ hat Sicherheitsminister Aníbal Fernández im Verlauf der Woche für Aufsehen gesorgt. Nik hatte am vergangenen Freitag auf Twitter die derzeitige Regierungspolitik kritisiert. Im Hinblick auf erhöhte Zuwendungen an ärmere Bevölkerungsschichten im Vorfeld der Novemberwahl schrieb er: „Die Würde des Volkes wird sie besiegen“. Fernández antwortete darauf mit einem Tweet, in dem er jene Privatschule erwähnte, die auch die Töchter des Zeichners besuchen. Die Antwort löste vielfältige Kritik aus, auch aus den Reihen der Regierungsfraktion. Verschiedene Medien bezeichneten die Vorgehensweise als „mafiös“; Ex-Präsident Macri solidarisierte sich mit den Worten „Wir sind alle Nik“. Obwohl von vielen Seiten Rücktrittsforderungen gegen seinen neuen Minister laut wurden, äußerte sich Präsident Alberto Fernández bisher nicht zu dem Vorfall.
Macri nicht erschienen
Mauricio Macri ist einer Vorladung der Justiz nicht nachgekommen. Der Ex-Staatschef sollte Ende voriger Woche vor Gericht erscheinen und zu Spionagevorwürfen während seiner Regierungszeit Stellung nehmen (wir berichteten). Es sollen Angehörige des versunkenen U-Boots „ARA San Juan“ ausspioniert worden sein. Macris Parteifreundin Patricia Bullrich teilte dem Gericht nun mit, dass der ehemalige Präsident bis Ende dieses Monats im Ausland weilen werde und deswegen nicht vor Gericht erscheinen könne. Der zuständige Richter Martín Bava reagierte, indem er die Vorladung auf den 20. Oktober terminierte. Bis dahin habe Macri Zeit, ins Land zurückzukommen. Bava verzichtete darauf, Macri für „flüchtig“ zu erklären.
Tag des „Piqueteros“
Mit Straßen- und Brückenblockaden im ganzen Land demonstrierte gestern die Bewegung der „Piqueteros“ (Streikposten) für ihre Forderungen. Verschiedene Gruppierungen von Sozialaktivisten hatten den landesweiten „Tag des Piqueteros“ ausgerufen. Gestern Mittag war es kaum möglich, in die Hauptstadt zu kommen, da die Demonstranten die Zugänge blockierten. Sie forderten unter anderem die Schaffung von einer Million Arbeitsplätzen durch öffentliche Maßnahmen und Wohnungsbau. Die Essensausgabe in den öffentlichen Tafeln müsse verbessert werden. Auch die Sozialprogamme für Bedürftige sollen ausgeweitet und finanziell besser ausgestattet werden. (AT/mc/wvg)
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