Lockerungen
Knapp eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Maßnahmen hat die argentinische Regierung weitgehende Lockerungen angekündigt. Kabinettschef Juan Manzur und Gesundheitsministerin Carla Vizzotti verkündeten die neuen Maßnahmen am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Begründet wurden die Lockerungen mit zuletzt stark gesunkenen Infektionszahlen. Die Maßnahmen im Einzelnen:
-Ab dem 1. Oktober wird die Maskenpflicht unter freiem Himmel für Einzelpersonen aufgehoben. Einige Gliedstaaten (u.a. CABA) behalten die Maskenpflicht jedoch zunächst bei. Weiterhin gültig ist die Maskenpflicht in Gruppen sowie in geschlossenen öffentlichen Räumen. Dazu zählen unter anderem Kinos, Geschäfte und der öffentliche Nahverkehr.
-Ebenfalls aufgehoben sind die Begrenzungen für die maximale Teilnehmerzahl sozialer Zusammenkünfte. Sowohl in geschlossenen Räumen als auch unter freiem Himmel kann sich demnach eine beliebige Anzahl Personen unter Einhaltung der gängigen Hygieneregeln versammeln.
-Unter Einhaltung der Hygieneregeln können wirtschaftliche, religiöse, kulturelle, sportliche und sonstige soziale Aktivitäten vollständig wiederaufgenommen werden.
-Gruppenreisen von Schülern, Rentnern und Abschlussklassen sind wieder erlaubt.
-Diskotheken können bei bis zu 50 Prozent Auslastung ihren Betrieb wieder aufnehmen. Der Einlass erfolgt nur für vollständig geimpfte Personen.
-Auch in Festsälen kann wieder gefeiert werden. Voraussetzung ist die vollständige Impfung oder der Nachweis über eine verabreichte Dosis in Verbindung mit negativem PCR-Test.
-Massenveranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern sind wieder erlaubt. Ab dem ersten Oktober gilt jedoch eine Kapazitätsgrenze von 50 Prozent.
-Fußballspiele und andere Sportveranstaltungen können ebenfalls mit bis zu 50 Prozent Auslastung stattfinden.
Ab dem 24. September werden zudem die Einreisebestimmungen nach Argentinien schrittweise gelockert. Für Argentinier und Ausländer auf Geschäftsreisen ist ab diesem Datum keine obligatorische Quarantäne bei Einreise mehr vorgesehen. Ab dem 1. Oktober dürfen darüber hinaus wieder Menschen aus den Nachbarländern einreisen. Über die Öffnung der Landgrenzen entscheiden die jeweiligen Provinzgouverneure. Ab dem 1. November ist die Einreise nach Argentinien für Ausländer grundsätzlich wieder möglich. Voraussetzung für die Einreise ist eine mindestens zwei Wochen alte, vollständige Corona-Impfung. Außerdem muss ein maximal 72 Stunden alter negativer PCR-Test vorgelegt werden. Nach fünf bis sieben Tagen muss ein weiterer PCR-Test durchgeführt werden. Für Ungeimpfte bleibt die Quarantänepflicht bei Einreise weiter bestehen.
Keine Toten
Am Mittwoch wurden in der Autonomen Stadt Buenos Aires (CABA) erstmals seit März 2020 keine Corona-Toten mehr verzeichnet. Dies ging aus den offiziellen Zahlen der Corona-Sterbefälle hervor. Zeitgleich berichtete die Nachrichtenagentur „Télam“, dass im Hospital Posadas in El Palomar (Provinz Buenos Aires) zum ersten Mal seit 18 Monaten keine Corona-Patienten mehr in Intensivbehandlung seien. Am Dienstag seien demnach die letzten zwei Patienten entlassen worden. Die Berichte überschneiden sich mit zuletzt stark sinkenden Fallzahlen in Argentinien: Landesweit wurden am Mittwoch zuletzt 2034 Fälle registriert – so wenige wie seit Juni 2020 nicht mehr. Offiziellen Zahlen zufolge hatten sich in Argentinien bis Mittwoch 5.245.265 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. 114.684 Personen sind an oder mit der Erkrankung verstorben. Der Rückgang der Zahlen wird auch auf die fortschreitenden Impfungen zurückgeführt: Stand Mittwoch sind 46,03 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. 64,32 Prozent haben zumindest eine Dosis erhalten. (AT/wvg)
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