Protest für Sala
2000 Tage ist es nun her, dass Milagro Sala in ihrer Heimatprovinz Jujuy verhaftet worden ist. Seitdem saß die indigene Aktivistin erst in Untersuchungshaft und anschließend in Hausarrest. Vor knapp drei Wochen erhöhte ein Gericht in Jujuy die Haftstrafe für die Anführerin der Bewegung „Tupac Amaru“ wegen Landfriedensbruchs auf dreieinhalb Jahre. Vor diesem Hintergrund errichteten Sympathisanten Salas am Dienstag auf der Plaza de Mayo ein Zeltlager, um auf die Situation der Politikerin aufmerksam zu machen. Die 57-Jährige selbst nutzte den Anlass, um von der Nationalregierung eine „Dringlichkeitsmaßnahme“ gegen die Justiz zu fordern. Sala sieht sich als Opfer politischer Verfolgung, die noch aus Zeiten der Präsidentschaft von Mauricio Macri (2015 bis 2019) herrühre. Dessen Parteifreund Morales hat seit 2015 als Gouverneur das Sagen in Jujuy. Präsident Alberto Fernández rief Sala auf, mit „harter Hand“ eine Justizreform durchzusetzen. Denn die Judikative sei weiterhin von Parteigängern Macri durchsetzt. Dem Staatschef warf sie bei der Gelegenheit vor, in Verhandlungen zu gutgläubig zu agieren und sich über den Tisch ziehen zu lassen.
Gestrandete Argentinier
Die Maßnahme der Nationalregierung, die Zahl der einreisenden Fluggäste auf 600 pro Tag zu reduzieren, hat viele Argentinierinnen und Argentinier im Ausland hart getroffen. Rund 14.000 warteten am Mittwoch darauf, wann sie von ihrem Aufenthaltsort im Ausland zurück in die argentinische Heimat zurückfliegen können. Das Dekret, das die Einreiserestriktionen festlegte, um die Delta-Variante vom Land fernzuhalten, läuft am heutigen Freitag aus. Doch die Regierung ließ sich bis zuletzt nicht in die Karten schauen, wie es mit den internationalen Flügen weitergehen soll. Ein Treffen von Vertretern der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) und der Regierung verlief am Dienstag ohne greifbares Ergebnis. Die Repräsentanten der Regierung erklärten, die Maßnahmen erfolgten zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. Sie gaben keine konkreten Informationen, wie viele Flugreisende ab dem 9. Juli täglich wieder ins Land kommen dürfen. „Wir haben weiterhin Tausende Argentinier, die in der ganzen Welt gestrandet sind, weil ihre Flüge gestrichen worden sind“, fasste der regionale IATA-Chef, Peter Cerdá, die missliche Lage der Betroffenen zusammen. (AT/mc)
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