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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

„Sie haben Diego getötet“

Rund sieben Monate nach dem Tod von Diego Maradona hat der Anwalt einer der angeklagten Krankenschwestern schwere Vorwürfe gegen die behandelnden Ärzte erhoben. „Sie haben Diego getötet“, sagte Rodolfo Baqué nach der Vernehmung seiner Mandantin Dahiana Gisela Madrid am Mittwoch. Demnach hätten die Ärzte Maradona beispielsweise Psychopharmaka verabreicht, die den Puls erhöhen, obwohl der Weltmeister von 1986 auch wegen eines Herzleidens behandelt wurde. Zudem sei er nicht ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem er gestürzt war. Der Pflegerin Madrid wird allerdings selbst Totschlag vorgeworfen. Die Ärzte machen erst Ende des Monats ihre Aussagen. Derzeit vernimmt die Staatsanwaltschaft in San Isidro die Ärzte und Pfleger der Fußballlegende. Die Ermittler werfen Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, der Psychiaterin Agustina Cosachov und mehreren Pflegekräften Totschlag vor. Sie hätten um den schlechten Gesundheitszustand ihres Patienten gewusst und ihn seinem Schicksal überlassen. Im Falle einer Verurteilung droht den Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von bis zu 25 Jahren.


Lebenslang für Ex-Geheimdienstler

Fünf ehemalige Führungsoffiziere des Heeresgeheimdienstes sind vor wenigen Tagen von einem Bundesgericht in San Martín wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Dies gab die Nationalregierung in einer Pressemitteilung bekannt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Roberto Bernardo Dambrosi, Luis Ángel Firpo, Jorge Eligio Bano, Eduardo Eleuterio Ascheri und Marcelo Cinto Courtaux an Verbrechen gegen 94 Mitglieder der „Montoneros“ beteiligt gewesen waren. 70 der Opfer sind bis heute „verschwunden“. Die Taten erfolgten in den Jahren 1979 und 1980 im Rahmen der Niederschlagung der „Gegenoffensive“ der Guerrillaorganisation. Der sechste Angeklagte, Jorge Apa, wurde für zehn Tage aus dem Verfahren genommen, um den Gesundheitszustand zu prüfen. Bei dem Verfahren waren die Staatssekretariate für Menschenrechte der Nation sowie der Provinz Buenos Aires gemeinsam als Kläger neben der Generalstaatsanwaltschaft aufgetreten. Die Richter hoben den bislang verhängten Hausarrest auf und verfügten, dass die Verurteilten ihre Strafen in regulären Gefängnissen abzusitzen haben.


Transquote beschlossen

Wichtiger Meilenstein für die hiesige Trans-Community: Die Deputiertenkammer stimmte vor wenigen Tagen mit 207 zu elf Stimmen für ein Gesetz, das eine Transquote im öffentlichen Dienst festlegt. Die Behörden sind demnach verpflichtet, ein Prozent ihrer Stellen für Transgender zu reservieren. Das Gesetz gilt für alle Transmenschen - unabhängig davon, ob sie ihren Geschlechtseintrag oder Namen melderechtlich geändert haben. Transgender können zudem einen nicht abgeschlossenen Schulabschluss nachholen, während sie angestellt sind. Der Abstimmung im Parlament vorausgegangen war ein Dekret von Präsident Alberto Fernández (wir berichteten). Damit das Projekt endgültig Gesetzeskraft erlangt, muss nun noch der Senat zustimmen.


Neues Dekret

Die Regierung hat vor wenigen Tagen ein neues Dekret erlassen, das den Umgang mit der Corona-Pandemie bis zum 25. Juni regelt. Es sieht Flexibilisierungen vor, die sich regional nach dem Grad der Betroffenheit von der Pandemie richten. So werden die Bezirke nach den Kategorien niedriges, mittleres, hohes und alarmierendes Risiko eingestuft. In groben Zügen lässt sich sagen, dass landesweit gesellige Treffen mit mehr als zehn Personen unter freiem Himmel untersagt sind, und dass Homeoffice überall dort stattfinden soll, wo es möglich ist. In Gebieten mit hohem Risiko, wo die Inzidenz über 150 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern liegt, sind in privaten Häusern keine geselligen Treffen erlaubt. Die Zirkulation der Bevölkerung ist von 0 bis 6 Uhr untersagt. (AT/mc/dpa)


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