Corona-Situation
Die Zahl der Todesopfer durch die Corona-Pandemie in Argentinien ist mittlerweile auf über 83.000 Menschen gestiegen. Damit ist Argentinien weltweit das Land mit den zwölfmeisten durch Covid-19 verursachten Todesfällen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. In Lateinamerika steht das Land in demselben Vergleich an fünfter Stelle. Während die Zahl der Toten gegenüber der Vorwoche um vier Prozent stieg, sind die Ansteckungen um acht Prozent zurückgegangen. „Die Situation ist besser unter Kontrolle“, sagte Gesundheitsministerin Carla Vizzotti. Gleichwohl bewegten sich die Zahlen insgesamt noch auf hohem Niveau. Angesichts des bevorstehenden Winters bestehe weiter Grund zur Sorge, so die Ministerin. Die Regierung setzt weiter auf die Impfkampagne. Am Dienstag kam aus Russland der Impf-Wirkstoff des Vakzins Sputnik V für die Produktion in Argentinien. Derweil läuft am heutigen Freitag das Maßnahmenpaket der Nationalregierung zur Eindämmung der Pandemie aus. Wie es weitergeht, stand gestern bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Erwartet wurde eine Ankündigung von Präsident Alberto Fernández.
12.000 Kilo Fisch
Am Mittwoch füllten sich die Straßen vor dem Kongress mit Fischständen und Schnäppchenjägern. Nicht-industrielle Fischproduzenten protestierten mit einem sogenannten „Pescadazo“ für fairere Löhne und Arbeitsbedingungen. Die vom landwirtschaftlichen Zweig der Gewerkschaft des informellen Sektors (UTEP) initiierte Aktion sollte auf Missstände im hiesigen Fischfang aufmerksam machen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen betonen dabei die lebensgefährlichen Arbeitsverhältnisse auf dem Meer und die dafür niedrige Entlohnung. Dabei setzten gerade die kleinen Fischerei-Betriebe auf Nachhaltigkeit, so die Argumentation. Größere Fischverwertungen hingegen exportierten die billig erworbene Ware entweder teuer oder verkauften sie zu einem vielfach höheren Preis an Fischhändler. Verkauft werden sollten im Zentrum der Hauptstadt insgesamt 12.000 Kilo Fischprodukte für je 100 Pesos pro Kilo. Das stark unter dem Verkaufspreis liegende Angebot lockte eine Menge Einwohner und sorgte für Verkehrssperrungen rund um den Kongress. Die mediale Aufmerksamkeit wurde von der UTEP ebenfalls genutzt, um die gestiegenen Rindfleisch-Preise zu kritisieren.
Maradona-Statue
Denkmal für die Fußball-Legende: Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Chile ehrte die argentinische Nationalmannschaft um Superstar Lionel Messi den im vergangenen Jahr gestorbenen Diego Maradona. Eine Statue des Weltmeisters von 1986 wurde vor dem Stadion in Santiago del Estero enthüllt. „Das war ein besonderes Spiel, denn es war das erste ohne Diego“, sagte Messi nach den 1:1 gegen die Chilenen. „Wir wissen, was ihm die Nationalmannschaft bedeutet hat, und wir wissen, dass er bei uns war.“ Vor dem Spiel trug Messi ein Foto von Maradona auf der Brust seines Trikots. Maradona war am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren in einer privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt gestorben. Sein Leichnam wurde im Regierungspalast Casa Rosada aufgebahrt, Tausende Menschen zogen mitten in der Corona-Pandemie an seinem Sarg vorbei. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft wegen grober fachlicher Fehler Anklage gegen Maradonas Ärzte- und Pflegeteam erhoben (wir berichteten). (AT/mc/cld/dpa)
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