Auf Linkskurs
Argentinien wirbt derzeit einerseits bei westlichen Mächten um Unterstützung für seine Umschuldungspläne. Andererseits verfolgt die Fernández-Regierung außenpolitisch aber auch einen Linkskurs. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Argentinien sich aus dem Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof Den Haag gegen Venezuela zurückgezogen hat. Dort hatte die Vorgängerregierung von Mauricio Macri gemeinsam mit Kanada, Chile, Kolumbien, Paraguay und Peru vor drei Jahren Klage gegen das sozialistische Erdölland wegen Menschenrechtsverletzungen eingereicht. Diese hatte auch die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UNO, Michelle Bachelet, festgestellt. Die aktuelle Entscheidung der argentinischen Regierung, über die jetzt die Zeitung „Clarín“ berichtete, erfolgte bereits vor einigen Wochen, fast gleichzeitig mit dem Austritt Argentiniens aus der Lima-Gruppe, einem Zusammenschluss von Staaten der Region, der sich aufgrund der Krise in Venezuela gegründet hatte. Die Fernández-Regierung steht auf dem Standpunkt, dass die Maßnahmen gegen Venezuela „zu nichts geführt“ hätten. Zudem seien sie ein „Instrument“ der Außenpolitik des einstigen US-Präsidenten Donald Trump gewesen.
Leibarzt droht lange Haft
Knapp ein halbes Jahr nach dem Tod von Diego Maradona hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen vorsätzlichen Mordes gegen das Ärzte- und Pflegeteam der Fußball-Legende erhoben. Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, seiner Psychiaterin Agustina Cosachov und mehreren Pflegekräften drohen im Falle einer Verurteilung zwischen acht und 25 Jahren Haft, wie die Zeitung „La Nación“ und der Fernsehsender TN vor wenigen Tagen unter Berufung auf Justizkreise berichtete. Die sieben Angeklagten dürfen demnach das Land nicht verlassen und sollen von Ende Mai bis Mitte Juni ihre Aussagen machen. Maradona war zwei Wochen vor seinem Tod aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich einer Gehirnoperation unterzogen hatte. Eine medizinische Expertenkommission hatte den Ärzten und Pflegern zuletzt schwere Fehler vorgeworfen. „Obwohl die medizinischen Fachleute um den schlechten Gesundheitszustand des Patienten wussten, nahmen sie Handlungen vor, die gegen die gängige Praxis verstießen, und unterließen notwendige Aktionen. Das verschlimmerte den Zustand von Maradona und brachte ihn in eine Situation der Hilflosigkeit“, zitierte der Sender TN die Staatsanwaltschaft. (AT/mc/dpa)
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