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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Stadt Buenos Aires

Von Juan E. Alemann

Die weitverbreitete Auffassung, dass Argentinien in den letzten 50 Jahren, und eventuell noch länger, kaum fortgeschritten ist, stimmt zumindest für die Stadt Buenos Aires nicht. Das fängt damit an, dass das Statistische Amt die Bevölkerung der Stadt in dieser Periode unverändert mit ca. 3 Millionen Einwohnern angibt, was bei der Unmenge von Hochhäusern, die in dieser Periode auf Grundstücken gebaut wurden, wo sich vorher ein Familienhaus befand, einfach nicht stimmen kann. Entweder es waren vor einem halben Jahrhundert über eine Million weniger, oder es sind jetzt mindestens eine Million mehr.

Unter der Militärregierung, mit Osvaldo Cacciatore als Bürgermeister wurde die Stadt grundsätzlich verändert. Die Müllabfuhr wurde privatisiert und dabei viel effizienter vollzogen, und der Müll wurde nicht mehr verbrannt, sondern begraben, so dass die Luft der Stadt viel sauberer wurde. Es wurden 25 große moderne Schulgebäude errichtet. Die Autobahn “25 de Mayo” wurde gebaut, ohne die die Reise zum Flughafen Ezezia gut eine Stunde länger dauern würde. Das Netz der U-Bahnen wurde erweitert und verbessert, und die Betreibung wurde an ein Privatunternehmen vergeben, was zu einem besseren Dienst führte.

Der Schwung der Militärregierung schwächte sich danach ab, wurde dann schon zur Zeit der Menem-Regierung und ab 2007, unter Mauricio Macri als Stadtchef und ab 2015 mit Horacio Rodriguez Larreta, erneut voll aufgenommen. Es wurden die Verbindungen der “9 de Julio” nach Norden und Süden gebaut, der Tunnel, der Santa Fe mit Cabildo vereint, und es wurde ein völlig neues großes Stadtviertel von hoher Kategorie in Puerto Madero, am La Plata-Fluss, gebaut. Auch wurde die Verbindung von der Südeinfahrt in die Stadt bis Retiro mit einer tiefliegenden Straße gebaut. Und nicht zuletzt wurde der Metrobus eingeführt, bei dem bestimmte breitere Straßen mit einer Fahrbahn für Omnibusse ausgestattet wurden. Das hat den Omnibusverkehr erleichtert und beschleunigt, wobei die Kosten nur einen kleinen Bruchteil einer U-Bahn betragen.

Auch die Vorortbahnen wurden verbessert, mit neuen Zügen und in bestimmten Strecken auch neuen Schienen. Es wurden schon zahlreiche Tunnels unter den bisher bestehenden Bahnkreuzungen gebaut. Und wenn dies bei sämtlichen Kreuzungen vollendet wird, dann können mehr Züge eingesetzt werden, mit denen dann der Straßenverkehr entlastet wird.

Der südliche und südwestliche Teil der Stadt, der zurückgeblieben war, erhielt einen Schub, einmal mit der Verlegung der Stadtverwaltung in eines neues Gebäude in jener Gegend, und dann durch ein Technologiezentrum, das viele Unternehmen angezogen hat.

Unter der Militärregierung wurde der Schlachthof Lisandro de la Torre geschlossen, und auf dem Gelände ließen sich Fabriken nieder, die die Umwelt nicht verschmutzen. Jetzt steht die Verlagerung des Viehmarktes von Liniers zu einem neuen Markt in Cañuelas kurz bevor. Dadurch wird diese Stadtgegend sauber und kann sich zu einem normalen Stadtteil entwickeln. Das hätte schon vor langer Zeit geschehen sollen, denn Rindermärkte können nicht in städtischen Gegenden bestehen.

Das frühere Postgebäude wurde in ein Kulturzentrum umgewandelt. Das war nur möglich, weil die Post unter der Menem-Regierung privatisiert wurde und der private Betreiber (der SOCMA-Konzern der Macri-Familie) ein neues Postgebäude südlich der Stadt errichtete. Néstor Kirchner hat das Postunternehmen rückverstaatlicht und einen unnötigen Konflikt geschaffen, der weiter andauert.

Die Stadt weist in 50 Jahren zahlreiche weitere Fortschritte auf, besonders den Bau von Hochhäusern, die das Stadtbild grundsätzlich verändert haben. Buenos Aires ist heute eine der modernsten Großstädte der Welt.


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