Gemäß der Analyse, die die katholische Universität über ihr “Observatorium der sozialen Schuld Argentiniens" durchführt, lag die Zahl der Personen, die als arm eingestuft werden, im 3. Quartal 2021 bei 43,8% der Gesamtbevölkerung, gegen 44,7% ein Jahr zuvor. Diese Zahl stützt sich weitgehend auf die Erhebung des INDEC. Aber es ist nicht bekannt, wie weit eigene Daten hinzukommen. Auf alle Fälle sollte man diese Angaben nicht so genau nehmen, weil die Armut in ihrer Art sehr unterschiedlich ist, Naturaleinkommen nicht an-gegeben werden, und es keine Rückfragen bei Menschen gibt, die angeben, praktisch kein Einkommen zu haben, aber gut ernährt aussehen.
Von den Armen entfallen 8,8 Prozentpunkte auf diejenigen, die nicht einmal ihren minimalen Lebensunterhalt bestreiten können. Im Vorjahr waren es 9,8%. Bei dieser Kategorie weist die Untersuchung auf die Bedeutung der sozialen Pläne hin, ohne die die die extreme Armut viel höher wäre. Das bezieht sich auf direkte Subventionen, plus solche, die an bestimmte Leistungen gebunden sind, aber auch auf die Nahrungsmittelhilfe über die Karte AlimentAr und die Lieferung von Nahrungsmitteln an die über 10.000 Essanstalten, die eine warme Gratismahlzeit liefern. Die Regierung gibt nichts über den finanziellen Aufwand für diese Programme bekannt, die den Kern einer erfolgreichen Sozialpolitik darstellen. Auf alle Fälle ist der Aufwand real in den letzten zwei Jahren stark gestiegen.
Die Arbeitslosigkeit wird im 3. Quartal 2021 mit 9,1%% angegeben, gegen 14,2% ein Jahr zuvor. Sie liegt jetzt unter dem 3. Quartal 2919, als sie 10,6% betrug. Doch das Observatorium fügt dann diejenigen hinzu, die effektiv keine bezahlte Beschäftigung haben, aber die Suche nach einem Arbeitsplatz aufgegeben haben. Mit dieser Kategorie steigt der Koeffizient auf 12,5%, gegen 28,5% im 3. Quartal 2020.
Jetzt hat nur 42,1% der Beschäftigen eine stabile legale Arbeit (mit Beiträgen zum Positionierungssystem), während 29,6% eine prekäre (meistens schwarze) Beschäftigung hat, 19,2% ein instabile (die kurzfristig aufhören kann) und 9,1% arbeitslos ist. Die Kaufkraft des Arbeitseinkommens ist in zwei Jahren zum 3. Quartal 2021 um 7,4% gefallen. Das Durchschnittseinkommen aller Kategorien liegt im 3. Quartal 2021 bei $ 50.534. Bei legal Beschäftigten waren es jedoch $ 68.973, bei anderen Kategorien weniger. Der Direktor des Observatoriums, Agustín Salvia, wies als Nebenerscheinung, auf eine Verarmung des unteren Mittelstandes hin.
Der Bericht des Observatoriums weist darauf hin, dass 64,1% der Kinder und Minderjährigen in armen Haushalten leben, wobei 14,7 Prozentpunkte davon auf extrem arme Familien entfallen. Die Armut bei Kindern ist ein besonders schwerwiegendes Problem, weil Unterernährung, und auch eine qualitativ minderwertige Ernährung, die Entwicklung des Gehirns behindern, was dann die Eingliederung dieser Personen in den Arbeitsprozess begrenzt und sie lebenslänglich zur Armut verdammt.
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