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Die Quarantäne durch die Kameralinse

#JungesNetzwerk veranstaltet Foto-Wettbewerb / 1. Preis geht nach Paraguay

Von Catharina Luisa Deege

„Teme ser quien cree“
Das Gewinnerfoto „Teme ser quien cree“ von Fernando Colmán. (Foto: JungesNetzwerk)

Buenos Aires (AT) - Kreativität war gefordert, keine Frage. Doch das galt als fast einziges Requisit um bei dem Wettbewerb „Corona diaries“, organisiert von der Initiative „#JungesNetzwerk“ der Stiftung Verbundenheit, mitzumachen. Die Aufgabenstellung drehte sich schließlich um ein Thema, vor dem sich wirklich niemand zur Zeit verstecken kann: der Pandemie.

Unterstützt wurde das Projekt vom Berliner Fotografen Michael Gromotka, den Deutschen Botschaften in Buenos Aires, Asunción und La Paz, den Goethe-Instituten Buenos Aires und La Paz, sowie dem PASCH-Büro in Argentinien und dem Goethe-Zentrum Asunción.

Bis Mitte Juni hatten Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre ganz eigene Interpretation dieser bedrückenden, aber auch besonderen Zeit mit ihrer Kamera einzufangen. Die Leitfragen des Wettbewerbs waren: „An was will ich mich nach der Pandemie erinnern?“ und „Welche Lehre nehme ich daraus mit?“

Fernando Colmán
Fernando Colmán ist das erste Mitglied der Organisation „#JungesNetzwerk“ aus Paraguay. (Foto: Colmán)

Insgesamt 140 Fotoaufnahmen trudelten aus Argentinien, Bolivien und Paraguay als bildliche Antworten auf diese Fragen ein. Der Gewinner Fernando Colmán hat es mit seiner hochwertigen Schwarz-Weiß-Fotografie geschafft, die Jury zu überzeugen; genauer gesagt die verschiedenen Jurys. Nachdem in einer ersten Runde zehn aussagekräftige Fotos von den kooperierenden Institutionen ausgewählt wurden, konnten in der Finalrunde alle mit abstimmen, die den Social-Media-Kanälen der Organisation „#JungesNetzwerk“ folgen. Am Ende haben die zehn Fotos zusammen ganze 11.000 Likes eingebracht.

Colmáns Foto hatte am Ende die meisten Herzchen und Daumen nach oben gesammelt. Der 30-jährige Kunststudent sieht den Gewinn des Wettbewerbs als Ansporn, um seinem Deutsch auf die Sprünge zu helfen und vielleicht eines Tages an der Freien Universität Berlin einen Master zu machen. An Deutschland begeistern den aus der Nähe von Asunción stammenden Freelancer vor allem die Fotografie, Poesie, Architektur und Filmkunst. Als seine Schwester vor vier Jahren nach Stuttgart zog fing er an, über Handyapps Deutsch zu lernen. Mittlerweile lernt er fleißig für seine B1.2-Prüfung. „Meine Verbindung zu Deutschland ist etwas Echtes“, erzählt Colmán. „Ich fühle mich als Teil der deutschen Kultur, bin Feuer und Flamme für sie.“ Auf seinem Instagram-Profil @predicteur teilt der Kunstenthusiast und Grafikdesigner seine Bilder.

Der zweite Platz ging an Romy Andrea Berni aus Rosario. Als „Ode a la libertad“ betitelte sie ihre farbenfrohe Quarantäne-Fotografie. Colmán sowie Berni dürfen am nächsten „#JungesNetzwerk“-Kongress teilnehmen, der entweder Ende 2020 oder Anfang 2021 stattfinden wird. Platz drei und vier belegen Giovanni Marcelli aus Asunción und Francisco Ramos Torralba aus Alta Gracia. Die ersten vier Plätze gewannen ein Stipendium für die Teilnahme an einem Online-Deutschkurs für Anfänger und Merchandising der Organisation der Stiftung Verbundenheit.

„Ode a la libertad“
Die Argentinierin Romy Andrea Berni belegt den zweiten Platz mit ihrem Foto namens „Ode a la libertad“. (Foto: JungesNetzwerk)

Dr. Marco Just Quiles, Projektleiter der Stiftung Verbundenheit und Leiter der Initiative „#JungesNetzwerk“, ist begeistert von der Resonanz, auf die der Wettbewerb gestoßen ist. Geplant ist eine Wanderausstellung mit ausgewählten Bildern. Ob und wann diese stattfinden wird, ist aufgrund des Virus noch ungewiss. Doch so beschwerlich die momentane Lage auch sein mag, brachte sie immerhin jede Menge inspirierende „Corona diaries“-Werke und vier strahlende Gewinner*innen hervor.

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