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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Hochinflation dauert an


Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes (INDEC), mit dem die Inflation allgemein gemessen wird, ergab im September eine Zunahme von 6,2%, so dass es in 9 Monaten 2022 schon 66,1% und in 12 Monaten zum September 83% waren. Die Zunahme wäre etwas höher gewesen, wenn die Tariferhöhung für Strom, wie geplant, im September erfolgt wäre, und nicht erst im Oktober, wie es schließlich der Fall war. Die Inflationsrate vom September liegt zwar unter der von August (7%) und Juli (7,4%), ist aber höher als im Juni (5,3%) und Mai (5,1%). Für das ganze Jahr 2022 (von Dezember 2020 bis Dezember 2022) wird mit einer Preiszunahme von leicht über 100% gerechnet.

Der Index wurde im September besonders durch die Sparten “Bekleidung und Schuhe” (10,6%) sowie Nahrungsmittel und nicht alkoholische Getränke (6,7%) in die Höhe getrieben. Am unteren Ende lagen Fernverbindungen (2,5%), Wohnungsausgaben, einschließlich Strom, Gas und Wasser (3,1%) und Erziehung (3,7%). Für Familien mit niedrigem Einkommen war die Gesamtzunahme somit effektiv höher, weil sich die Sparte Erziehung auf Privatschulen bezieht, die sie nicht betreffen. Ebenfalls bezieht sich die Zunahme bei Gesundheitsdiensten (4,3%) auf private Anstalten, während ärmere Familien das unentgeltliche staatliche Hospital verwenden.

Bei einer so hohen Inflation fallen immer bestimme Produkte aus der Reihe. In 12 Monaten zum September fanden folgende Einzelzunahmen statt; Zwiebeln: 551,5%; Zucker: 195%; Kartoffeln: 178%; Süßkartoffel: 154%; Kaffee: 136%; Eier; 132%; Toilettenseife: 132%; Sonnenblumenöl: 118%; Mehl: 117%, und Bekleidung und Schuhe: 118%. Allerdings sind viele dieser Produkte in bestimmten Geschäften billiger. Die Hochinflation zeichnet sich immer dadurch aus, dass eine Anarchie bei den Preisen eintritt, und es schwer fällt, einen Durchschnitt zu ermitteln.

Die hohen Zunahmen bei Gemüse, haben nichts mit der Lebensmittelindustrie zu tun, die Cristina für die Preiserhöhung der Sparte Ernährung verantwortlich macht. Die Ursache dieser bedeutenden Zunahmen bei frischen Nahrungsmitteln wurde nicht erklärt, wobei man monopolistische Machenschaften ausschließen muss, da die Produktion auf unzählige Produzenten in verschiedenen Orten des Landes entfällt. Ein besonderes Problem, das hier auftritt, ist die teure Vertriebskette, bei der besonders die hohen Transportkosten per Lastwagen eine Rolle spielen.

Der Preissprung bei Bekleidung und Sportschuhen hängt mit der Importsperre zusammen. Bis die lokalen Fabriken den Ausfall importierter Produkte ausgleichen, dauert es eine Weile. Die lokale Produktion ist schon stark gestiegen, und es befinden sich viele neue Investitionen auf diesem Gebiet in Gang, so dass man mit einer baldigen Normalisierung des Angebots und der Preise rechnen kann. Die Schließung der Wirtschaft, die jetzt infolge des Devisenmangels und der strikten Importkontingentierung eingetreten ist, wirkt sich unvermeidlich auf die internen Preise aus.

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