Von Juan E. Alemann
Die Regierung beklagt sich bitter über die Presse. In der Tat ist diese sehr kritisch und hebt negative Aspekte der Regierungstätigkeit, auch über Wirtschaft und Gesellschaft, hervor. Ein Sprichwort, das sich auf den Journalismus bezieht, besagt, dass gute Nachrichten keine Nachrichten sind. Das bedeutet, dass die Medien eine natürliche Tendenz haben, schlechten Nachrichten den Vorrang zu geben. Und das lässt sich nicht ändern, es sei denn mit einer Pressekontrolle, wie sie in totalitären Staaten besteht. Der Kirchnerismus geht auch in diese Richtung, aber zum Glück ohne Erfolg.
Indessen gibt es ständig gute Nachrichten. Dass sie kritische Medien oft unter den Tisch fallen lassen oder bagatellisieren, ist eine Sache, und dass die Regierung sich nicht kümmert, sie zu verbreiten, eine ganz andere. Die Regierung verfügt über eigene oder befreundete Medien (Fernsehstationen, Rundfunksender und Presseorgane), und eine eigene Nachrichtenagentur (Telam). Und mit Journalisten, die in anderen Medien tätig sind, lässt sich in freundlichem Ton reden. Die passive Haltung bei der Verbreitung guter Nachrichten besteht nicht nur bei dieser Regierung. Bei der Menem-Regierung, die wirklich viele wichtige positive Ereignisse schuf, angefangen mit der Wirkung der Privatisierungen, war dies besonders betont.
Wir weisen jetzt auf positive Nachrichten hin, die uns gerade einfallen. Halten wir fest:
Der phänomenale Fortschritt der Landwirtschaft, der in Rekordernten von Getreide und Ölsaat zum Ausdruck kommt, die etwa drei Mal so hoch liegen, wie Anfang der 90er Jahre.
Auch bei anderen Bereichen der Landwirtschaft, wie die Zitronenproduktion und die Holzwirtschaft gab es einen großen Fortschritt.
Die Produktion von Erdöl und Gas hat sich dank Vaca Muerta stark erholt, und erlaubt kurzfristig den Import von sehr teurem verflüssigtem Gas zu ersetzen.
Bei der Importsubstitution gab es in letzter Zeit Fortschritte. Die lokale Produktion von Sportschuhen und Textilien wurde stark erweitert, und ersetzt Importe. Es bestehen auf diesem Gebiet noch viel mehr Einzelfälle.
Die Tätigkeit, die mit der Computer-Technologie zusammenhängen, erlebten in den letzten Jahren einen phänomenalen Sprung, beschäftigen sehr viele qualifizierte Menschen (die somit im Land bleiben können) und tragen zum Export bei. In Argentinien gibt es viele junge Menschen mit besonderem Talent für diese Tätigkeiten, und das ist in der neuen Welt, in der wir leben, ein besonderer Vorteil.
Die Stromausfälle in der Bundeshauptstadt und Umgebung waren diesen Sommer weniger und von kürzerer Dauer als in Vorjahren. Gegenüber der Periode vor der Privatisierung der Betreibung des Netzes ist der Fortschritt enorm.
Es gibt ständig Investitionen, einigen größere und die meisten kleinere in Unternehmen, über die wir in der Sparte “Geschäftsnachrichten” berichten. Das zeigt, dass die weit verbreitete Ansicht, dass nichts investiert wird, nicht stimmt. In der Tat ist es so, dass der technologische Fortschritt die Unternehmer zu Investitionen zwingt, wobei die Zusatzinvestitionen, um die es dabei meistens geht, eine hohe Wirkung auf Produktion und Effizienz haben.
Beim Bergbau, der ständig fortschreitet, ist jetzt Lithium hinzugekommen, ein sehr gefragtes Metall, das weltweit knapp ist.
Wir könnte noch viel mehr Fortschritte berichten, aber der Platz ist uns ausgegangen. In der tiefen und vielfältigen Krise, in der sich Argentinien befindet, wäre es besonders wichtig, positive Aspekte hervorzuheben, und dabei den Eindruck zu vermitteln, dass die Überwindung der Lage nicht entfernt so schwierig ist, wie sie zunächst erscheint.
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