Am 15. November wurde die Freihandelszone (benannt RCEP, Regional Comprehensive Economic Partnership) unter 15 asiatischen Staaten unterzeichnet, die zusammen für 30% des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und 28% des internationalen Welthandels verantwortlich sind. Dem Abkommen gehören China, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland und die ASEAN-Staaten (Indonesien, Brunei, Myanmar, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Philippinen, Thailand, Singapur, und Laos) an. Das Abkommen sieht die Abschaffung von Zöllen unter den beteiligten Staaten in einem Zeitraum von 20 Jahren vor, und schafft gemeinsame Normen für geistiges Eigentum, Fernverbindungen, finanzielle Dienste, elektronischen Handel und akademische Dienstleistungen.
Weltweit gibt es schon 310 Freihandelsabkommen, während es 2010 nur 200 und 2000 nur um die 100 waren. Innerhalb dieser Freihandelsabkommen spielt sich ca. 60% des Welthandels ab, mit zunehmender Tendenz. Dies hat dazu geführt, dass der durchschnittliche Zollsatz auf der ganzen Welt von 15,5% vor 25 Jahren auf jetzt 5,5% gefallen ist. Die Liberalisierung des Welthandels, die nach dem Krieg im Rahmen des GATT (Allgemeines Abkommen über Zölle und Handel) als Ziel gesetzt wurde, das in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts in die WTO (Welthandelsorganisation) umgewandelt wurde, ist gescheitert. Die letzten Liberalisierungsverhandlungen innerhalb der WTO sind gescheitert, und die WTO kommt bei ihren Bemühungen nicht voran. Statt dessen hat die Tendenz zum freien Handel einen neuen Weg beschritten, nämlich den der Freihandelsabkommen, die verschiedener Natur sind und sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen, aber im Endeffekt eine Erweiterung des internationale Handels herbeiführen.
Die neue Freihandelszone, angeführt von China, ist bei weitem die größte. Bei der neuen Beziehung von China zu den ASEAN-Staaten spielt auch der Umstand eine Rolle, dass China mit Abstand der größte ausländische Kapitalgeber in diesen Ländern ist. Im ersten Quartal 2020 betrugen diese Investitionen u$s 10,72 Bio. (Millionen von Millionen), und lagen somit um 76,6% über dem Vorjahr.
Für Argentinien hat das neue Freihandelsabkommen zunächst keine Wirkung. Doch in Zukunft könnten dabei neue Handelsströme entstehen, die Argentinien eventuell einen höheren Export von Sojabohne und vielen anderen Produkten erlauben, und auf der anderen Seite den Import auf dieses neue Staatenbündnis umlenkt. Wenn China jetzt bereit ist, Kapitalinvestitionen und Finanzierung von Infrastrukturprojekten in Argentinien in Angriff zu nehmen, nachdem die USA und die EU-Staaten aus begreiflichen Gründen Abstand davon nehmen, dann könnte auch der Handel mit den Staaten der neuen Freihandelszone stark steigen.
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