Der EMAE-Index des statistischen Amtes (INDEC), der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten ist, die erfahrungsgemäß nicht viel vom BIP abweicht, lag im Juli 2020 um 13,2% unter dem gleichen Vorjahresmonat, verzeichnet jedoch eine Zunahme von 1,1% gegenüber dem Vormonat. In den ersten 7 Monaten 2020 lag der EMAE-Index um 12,6% unter dem Vorjahr, was die Schätzung eines BIP-Rüickganges für ganz 2020 von etwa 13% bestätigt. Hierzu sei bemerkt, dass die Quarantäne die Erhebung einzelner Daten erschwert und dazu führt, dass der Index qualitativ nicht so gut wie früher ist.
Die monatliche Entwicklung war in diesem Jahr wie folgt:
Januar: -0,1%
Februar: -0,3%
März: -10,1%
April: -17,3%
Mai: +9,5%
Juni: +7,5%
Juli: +1,1%
Die Wirkung der Quarantäne kommt hier deutlich zum Ausdruck. In 10 Märztagen und ganz April war sie umfassend, und hat die Wirtschaft lahmgelegt. Danach wurde sie gelockert, wobei sich die Wirtschaft auch der neuen Lage angepasst hat (mit Fernarbeit, Handel über Internet und Videokonferenzen), und auch die Quarantäne nicht mehr ganz Ernst genommen hat, so dass es erneut zu mehr Tätigkeit kam.
Jetzt ist die Konjunktur an eine Grenze gelangt, deren Überwindung erfordert, dass die Quarantäne und flankierende Maßnahmen nur noch als Ausnahme beibehalten werden. Die Diskussion dreht sich gegenwärtig um die Sommersaison des Tourismus, die für Mar del Plata und viele andere Orte an der Atlantikküste, sowie Bariloche, San Martín de los Andes und Córdoba entscheidend ist. Ohne weitgehende Lockerung gibt es kaum Tourismus.
Beim interannuellen Vergleich weisen im Juli 2020 nur Finanzen (+2,9%) und Gas, Strom und Wasser (+4,4%) Zunahmen auf. Die höchsten Abnahmen entfallen auf Fischerei (-67,1%), Hotels & Restaurants (-65,4%) und persönliche, soziale u.a. Dienstleistungen (-60,3%).
Die Bautätigkeit hat sich in den letzten Monaten erholt, ergibt eine Umfrage der Bautenkammer. In 4 Monaten sind die Bauten, die normal fortschreiten in der Bundeshauptstadt und Umgebung (AMBA, Area Metropolitana de Buenos Aires) von 32% der gesamten Bauten auf 55% gestiegen. Im Landesinneren stieg der Koeffizient auf durchschnittlich 61%. Wenn bei der Bautätigkeit bestimmte Regeln eingehalten werden (Händewaschen, Abstand, Mundschutz), und kontrolliert wird, ob die Arbeiter Infektionssymptome aufweisen (durch Messung der Temperatur), ist die Ansteckungsgefahr minimal, umso mehr als jetzt die Tage zunehmend wärmer werden.
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