Cornelia Schmidt-Liermann im Gespräch mit Jennifer Morgan
Buenos Aires (AT/mc) - Um die Chancen, die in der Umweltpolitik liegen, ging es bei einem Gedankenaustausch zwischen der deutschstämmigen Politikerin Cornelia Schmidt-Liermann (PRO) und der deutsch-amerikanischen Umweltaktivistin und Politikerin Jennifer Morgan. Letztere leitete von 2016 und 2022 die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Seit März 2022 ist sie Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt in Berlin.
Morgan weilte einige Tage in Buenos Aires und nahm auch an einem Foro Futuro (Zukunftsforum) in der deutschen Botschaft teil (wir berichteten). Schmidt-Liermann, die dem Oppositionsbündnis „Juntos por el Cambio“ (Gemeinsam für den Wandel) angehört, erklärte, dass ihre politische Formation „Nachhaltigkeit in allen Regierungsentscheidungen“ anstrebe. „Wir sehen die Umweltagenda nicht nur als wichtig für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Erholung des Landes an, sondern auch als eine Möglichkeit des Wachstums“, verdeutlichte Schmidt-Liermann gegenüber dem Tageblatt. Die Energiewende begreife man als Chance - besonders auch mit Blick auf „Greenjobs“.
Die deutsch-argentinische Politikerin teilte die Angst vor dem Klimanotstand. Die Dürre habe in Argentinien nicht nur 30 Prozent der hiesigen Ernte beschädigt. Darüber hinaus könne die Trockenheit auch zu einer Krise des öffentlichen Gesundheitssystems führen: beispielsweise indem die Ausbreitung von Krankheiten durch Mücken und Zecken begünstigt werde oder sich die Trinkwasserqualität verschlechtere.
Bezüglich der außenpolitischen Orientierung Argentiniens sagte Schmidt-Liermann, dass „Juntos por el Cambio“ die Zukunft nicht in einem Anschluss des Landes an die BRICS-Gruppe (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) sehe. Vielmehr sollten die Partner Argentiniens vor allem in den Ländern zu finden sein, mit denen man dieselben demokratischen und republikanischen Werte teile.
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