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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die blauen Wunder

Von Helma Rissel

Jeans, was sonst! Denim und kein Ende. Die Kulthose aus Kalifornien liegt auch im Trend des neuen Jahrtausends. Kaum ein Textil wird derart kompromislos als Sympathieprodukt gehandelt, wie die Jeans. Je jünger der Träger, desto überzeugter die Einstellung gegenüber der Hose mit dem großen Unabhängigkeitsethos.

Anders als früher ist die Blue Jeans nicht mehr mit Vorurteilen belastet. Galt sie früher als die Arbeitshose der Goldgräber, später als Beinhülle ungewaschener, fetthaariger, revolutionärer Jugendlichen, ist sie heute ein quer durchs Beet von allen Gesellschaftsklassen akzeptiertes und gern getragenes „In“-Produkt. Es geht sogar noch weiter. Die Jeans gilt als Symbol der Wirtschaftserfolge der westlichen Hemisphäre, wo die Jeans unkompliziert Karrieren gemacht, Lifestyles gelehrt werden können. Die Jeans, ein Mythos der Selbstverwirklichung.

Bei den Jugendlichen ist sie fester Bestandteil des persönlichen Stils. Sie wachsen mit den Jeans auf und sie wird bei ihnen ein Leben lang ein fester Bestandteil des modischen Denkens sein. Jeans entsprechen exakt dem neuen Zeitgeist, der Bescheidenheit bedeutet. Die Menschen besinnen sich wieder mehr auf sich selbst, wollen sich bewusst wieder mehr ins eigene Schneckenhaus zurückziehen. Jeans sind genau die richtige Hülle der neuen Innerlichkeit. Denn was kann schlichter und aufregender zugleich sein als eine Denimhose. Die Jeans um die Hüfte gestreift bedeutet hautnahes Erleben einer neuen Einfachheit, ein Dauerabendteuer auf dem Highway natürlicher Lebensgenüsse, die nicht aus der Retorte kommt, sondern Vergangenheit hat. Die Tradition der Jeans bedeutet Freiheit. Einmal Jeans, immer Jeans.

Sie hat das Zeug für eine lebenslange Beziehung.


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