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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Deutsche Filmfest

Das Deutsche Filmfest Buenos Aires geht in die nächste Runde. Nach einer virtuellen Ausgabe im vergangenen Jahr heißt es 2021: „Zurück ins Kino!“ Seit Donnerstag laufen auf den Leinwänden des Cinépolis Recoleta insgesamt sieben Lang- und dreizehn Kurzfilme, davon elf im Rahmen des „Next Generation Short Tiger“-Wettbewerbs. In der 21. Ausgabe des „Festival de Cine Alemán“ gibt es jeweils pro Film mehrere Aufführungen; damit auch jede*r die Chance hat, trotz der reduzierten Platzanzahl Kino auf Deutsch zu erleben. Das Argentinische Tageblatt durfte sich einige der herausragenden Werke deutscher Filmemacher*innen im Voraus angucken - und sprach sogar ausführlich mit einer der Regisseurinnen.


Die Welt wird eine andere sein

Drama von Anne Zohra Berrached (2021)

Liebe auf den ersten Blick: So in etwa lief es bei der jungen Asil (Canan Kir) und Saeed (Roger Azar), als sie sich zum ersten Mal Mitte der 90er Jahre während des Studiums kennenlernten. Obwohl Aslis Mutter gegen die Beziehung ist, kämpfen die jungen Verliebten gegen die Anpassung an das traditionelle Elternhaus. Heimlich entscheiden sie in einer Hamburger Moschee einander das Jawort zu geben und versprechen, für immer zusammen zuhalten. Selbst als Saeed eines Tages spurlos verschwindet, steht sie fest zu ihm. Doch sein sonderbares Verhalten und immer mehr aufgedeckte Geheimnisse bringen die Ehe auf einen holprigen Weg. Saeeds Entscheidung fortzugehen, verändert Asils Leben für immer. Erst viel später wird sie die Wahrheit über ihren Mann erfahren. Nach „Zwei Mütter” und „24 Wochen” gelingt es der Regisseurin Anne Zohra Berrached erneut eine absolut intime Paar-Konstellation darzustellen, und sie mit tiefen gesellschaftlichen und politischen Konflikten zu verbinden. Das etwa zweistündige Drama basiert auf wahren Begebenheiten. (eew)


 

Undine

Romanze von Christian Petzold (2020)

Die Historikerin Undine (Paula Beer) lebt in Berlin und arbeitet als Touristenführerin in einer Ausstellung der Senatsverwaltung. Als ihr Partner Johannes (Jacob Matschenz) sie eines Tages verlässt, bricht für die junge Frau eine Welt zusammen. Am Boden zerstört legt sich ein alter Fluch über sie - sie kündigt Johannes an, ihn umbringen zu müssen. Kurz darauf lernt Undine Christoph (Franz Rogowski) kennen, einen Industrietaucher aus dem Rheinland. Das neue Glück währt jedoch nicht lange: Als Christoph Undine auf ihre vorherige Beziehung zu Johannes anspricht, kommt es zum Streit. Zur Aussprache kommt es jedoch nicht mehr: Kurz nach dem Streit erleidet Christoph einen Tauchunfall und wird im Krankenhaus für tot erklärt. Undine kann dem Fluch jetzt nicht mehr widerstehen: Als sie ihre Bestimmung erfüllt hat, muss sie ins Wasser zurückzukehren. Mit seiner Neuinterpretation des Undine-Mythos gelingt Regisseur Christoph Petzold ein modernes, anderthalbstündiges Liebesdrama, das der alten Sagenfigur einen neuen Handlungsspielraum einräumt. (wvg)


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