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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Deutsche Börsenhausse - ohne Ende?


Der Optimismus der Anleger scheint unerschütterlich. Während in Deutschland die Infektionszahlen steigen und das Impfchaos die Schlagzeilen bestimmt, erklimmt der Dax einen Rekord nach dem anderen. Am Gründonnerstag kletterte der deutsche Leitindex erstmals über 15.100 Punkte. Seit dem Corona-Tiefpunkt Mitte März 2020 hat das Börsenbarometer inzwischen mehr als 80% gewonnen - und das Plus von rund 10% im ersten Quartal dieses Jahres kann sich ebenfalls sehen lassen.

Auch weltweit streben viele Börsen nach oben: «Die Hoffnungen auf eine sehr kräftige Erholung der Wirtschaft der Vereinigten Staaten stützen die globalen Aktienmärkte inzwischen sehr nachhaltig. Daneben hat der für die deutsche Wirtschaft wichtige Handelspartner China die Pandemie weitgehend hinter sich gelassen.

Aktienanleger fürchten eine hohe Inflation in der Regel, weil sie Notenbanken zum Gegensteuern zwingen kann. Dadurch würden die Kapitalmarktzinsen steigen und Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen. Aktuell sind die Zinsen in den wichtigsten Industrieländern noch infolge der Finanzmarktkrise 2008 sehr niedrig und teilweise sogar im negativen Bereich.

Allerdings hält sich die Entwicklung bislang in Grenzen. In der Eurozone und in den USA sind die Preise zwar zuletzt recht markant gestiegen, aber die Inflationsziele der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed (von einer Preiszunahme von 2% in einem Jahr) werden bislang weiterhin verfehlt. Ein Ende der lockeren Geldpolitik zeichnet sich daher noch nicht ab.

Das Phänomen, das bei den Börsen von New York, Frankfurt u.a. zum Ausdruck kommt, beruht grundsätzlich darauf, dass die Geldschwemme, die die Schätzämter und Notenbanken mit einer gigantischen Geldschöpfung verursacht haben, nicht zu einer erhöhten Konsumnachfrage geführt hat, sondern zu einer Zunahme der Sparquote, wobei diese Ersparnisse zum Teil in der Börse angelegt wurden. In wohlhabenden Ländern konsumieren die Menschen schon viel, und ändern ihre Konsumgewohnheiten nicht, weil sie plötzlich mehr Geld in der Tasche haben. Bewusst oder unbewusst sparen sie dabei mehr.

(dpa-AFX & jea/AT)

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