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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Der Wandel des mondänen Bad Gastein

Der österreichische Alpen-Kurort Bad Gastein mit seinen Prachtbauten hat eine wechselvolle Geschichte. Ein neues Buch beleuchtet die Baugeschichte des manchmal als "Berlin der Berge" bezeichneten Ortes.

Bad Gastein
Blick auf das Ortszentrum mit Kongresshaus, Rathaus und Hotelanlagen. (Foto: Thomas Ledl)

Bad Gastein/Wien/Berlin (dpa) - Weltkurort, Wolkenkratzerdorf, Manhattan der Alpen, Monte Carlo der Alpen oder auch Berlin der Berge - Bad Gastein mit seinem Mix aus Schlucht und Großstadtästhetik auf 1000 Metern Höhe über dem Meer hat viele Beinamen und gehört wohl zu den ungewöhnlichsten Orten Österreichs, wenn nicht gar Europas. Mehrere Kaiser, Papst Johannes Paul II., Bismarck und Sigmund Freud erholten sich einst hier oder kurten in Radonbädern.

Die Geschichte des Ortes, durch den ein gewaltiger Wasserfall verläuft, inspirierte auch in jüngerer Zeit Künstler - etwa den Berliner Musiker Friedrich Liechtenstein zum Album "Bad Gastein" und den Wiener Autoren und Regisseur David Schalko ("Braunschlag", "Altes Geld") zum bitterbösen Roman "Bad Regina" über den Untergang Europas.

Zudem läuft alljährlich ein zeitgenössische Kunstfestival, bei dem dieses Jahr unter anderem der deutsche Schauspielstar und Salzburger "Jedermann" Lars Eidinger Fotografien ausstellt.

Bad Gastein liegt in einem Tal an der Zugstrecke Salzburg-Klagenfurt. Das alte Ortszentrum am Hang ist geprägt von historistischen Großbauten, Bausünden und vor allem vom Verfall. Seit dem Frühjahr 2021 werden einige Bauten, darunter das "Badeschloss", renoviert. Bis 2023 soll der mondäne Ortskern weitgehend revitalisiert und von einem Hotelturm ergänzt werden - Motto: "Renaissance einer Legende".

Die Wiener Architekturkritikerin Judith Eiblmayr hat jetzt (zusammen mit dem Fotografen Philip Balga) ein Buch über die bisherigen Wandlungen des Ortes vorgelegt: "Bad Gastein - Ab/An/Aufgebaut".

In dem Werk wird die baugeschichtliche, aber auch kulturhistorische Entwicklung nachgezeichnet. Der Bogen spannt sich von der frühen dörflichen Bebauung über klassizistische Villen bis zum heute verfallenden Brutalismus-Ungetüm des 1974 eröffneten Kongresszentrums mitten im Dorf. Bei reiner Essayistik bleibt es dabei nicht. Die Texte werden von Illustrationen ergänzt - etwa von einer Zeichnung von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1811.


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