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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Der Terrorist, der Großunternehmer wurde


Montoto
Mario Montoto. (Foto: ahoramardelplata.com.ar)

Die Regierung hat dem Unternehmen Surely AG einen Auftrag für $ 3,72 Mrd. erteilt, der sich auf Kontrolle von Aggressionen unter Ehepaaren und Opfer der Gewalt gegen das andere Geschlecht bezieht. Ein merkwürdiger Auftrag, bei dem man nicht so recht versteht, in was die Kontrollarbeit besteht. Bisher hat es diese Kontrollen nicht gegeben, so dass es auch keine Erfahrung auf diesem Gebiet gibt. Das genannte Unternehmen ist als einziger Interessent aufgetreten, so dass es schwer ist, über den Preis zu urteilen. Der Inhaber der Firma Surely, Mario Montoto, hat auf alle Fälle gute Kontakte in der Regierung. Seine Tocher, Fernanda Raverta, leitet die ANSeS, die das Pensionierungssystem und soziale Programme verwaltet. Die Mutter von Raverta war eine sehr aktive Terroristin, die in Peru von den Streitkräften umgebracht wurde. Solche Dinge werden von den Kirchners als Pluspunkte anerkannt.

Montoto, der schon als Sekundarschüler in die Terroristenorganisation Montoneros eintrat, arbeitete zunächst eng mit dem obersten Leiter, Mario Eduardo Firmenich zusammen, als eine Art Privatsekretär. Er machte dann Karriere in der Organisation und stieg zum Finanzchef auf. Das war gewiss keine Kleinigkeit. Die Montoneros haben 1.700 Unternehmer entführt und gegen hohe Lösegelder freigelassen, oder eben bei Nichtzahlung ermordet. Bei den Brüdern Jorge und Juan Born, die den Konzern Bunge & Born leiteten, wurden u$s 60 Mio. gezahlt, in anderen Fällen zwischen u$s 1 Mio. und u$s 10 Mio., und in den meisten auch weniger. Gesamthaft dürften es um eine Milliarde Dollar sein. Das ist viel Geld.

Dieses Geld, das in Bardollar gezahlt wurde, musste man kassieren, dann auf einem sicheren Ort aufbewahren, dann für bestimmte Zwecke der Organisation auszahlen, und auch ins Ausland schaffen und, wenn möglich, bei Banken deponieren. Das war alles nicht einfach, und Montoto soll dabei gute Arbeit geleistet haben. Von diesem Geld lebten viele Montoneros während der Militärregierung in Europa. Ein Teil des Geldes wurde nach Kuba verlegt, wo angeblich Fidel Castro einen Teil behalten hat, eventuell als Entgelt für die Unterstützung, die er den Montoneros geboten hatte, an erster Stelle in Form von Waffenlieferungen.

Man kann auch davon ausgehen, dass Firmenich jetzt in Barcelona, wo er seit über 30 Jahren friedlich lebt (obwohl er für ca. 1.500 Morde verantwortlich ist), auch von diesem Geld seinen Unterhalt bestreitet. Und bestimmt hat auch Mario Montoto einen höheren Betrag beiseitegelegt, mit dem er in den 90er Jahren seine Firma aufgebaut hat. Bei erfolgreichen Unternehmen fragt man sich oft, woher die erste Million kommt. Bei Montoto hat sie einen verbrecherischen Ursprung.

Montoto befand sich 1990 mit Firmenich u.a. Montoneros in Haft, im Gefängnis von Villa Devoto, und wurde auch von Menem mit anderen Terroristen, zusammen mit den Präsidenten und Mitgliedern der Militärjunta während der Militärdiktatur begnadigt. Menem wollte damit ein Zeichen des Friedens setzen. Unter den Kirchners wurde die Begnadigungen der Militärs rückgängig gemacht (was keine legale Grundlage hatte), aber die der Montoneros beibehalten. Nestor Kirchner wollte seinen Freunden keinen Schaden zufügen.

Mario Montoto begriff bei seiner Freilassung, dass das Montonero-Abenteuer beendet war. Er sagte dies auch seinem Freund Firmenich, der mit ihm im Gefängnis saß und mit ihm freigelassen wurde, und dies nicht ganz begriffen hatte. Danach hatte er keinen Kontakt mehr mit ihm. Er gründete dann ein Unternehmen, das sich mit Sicherheit und allem, was damit zusammenhängt, befasste. Er lieferte von Sicherheitswesten bis zu Anlagen, um Vorgänge auf den Straßen oder sonst wo zu filmen, alles was mit persönlicher Sicherheit zusammenhängt. Und dabei war er sehr erfolgreich. Er belieferte auch die Streitkräfte, und nahm für diese Arbeit sogar hohe Offiziere im Ruhestand in seine Firma auf. Seine ehemaligen Feinde arbeiteten jetzt für ihn. Montoto ist jetzt ein erfolgreicher Unternehmer und ein sehr reicher Mann. Seine Montonero-Vergangenheit hat er unter den Teppich gefegt.

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